2013-10-07 16:05:59

RV-Spezial: Das Drama von Lampedusa


RealAudioMP3 Wie lässt es sich verhindern, dass Bootsflüchtlinge ein paar hundert Meter vor der rettenden europäischen Küste ertrinken? Die Stellschraube, an der jetzt gedreht werden müsste, ist in Brüssel, sagt uns Christopher Hein vom Italienischen Flüchtlingsrat CIR. „Die europäischen Normen sehen keine Möglichkeit vor, einen Asylantrag in der EU von außerhalb der europäischen Grenzen zu stellen. Die Leute müssen für sowas physisch vor Ort sein“, erläutert der deutsche Menschenrechtler.


„Aber versetzen wir uns doch mal in eine Frau aus Eritrea, die es bis Tripolis in Libyen geschafft hat: Sie kann nicht in ihr Land zurück, aus dem sie geflohen ist; sie kann auch nicht in Libyen bleiben, weil sie dort kein Asyl bekommen kann; sie kann nicht legal nach Europa, weil sie niemals an ein Visum herankommen wird. Also bleibt ihr praktisch nur noch übrig, in ein Boot zu steigen. Wir bräuchten dringend legale und geschützte Zugangskanäle nach Europa – dann könnte diese Frau sich an eine EU-Botschaft oder an die Botschaft eines EU-Mitgliedslandes wenden und schon von Afrika aus die Asylprozedur in Gang setzen. Dafür muss sie dann nicht mehr bis Lampedusa kommen...“


Unser RV-Audio-Spezial beschäftigt sich mit dem Flüchtlingsdrama von Lampedusa. Zu Wort kommen außer Christopher Hein auch der Vize-Bürgermeister von Lampedusa, ein Caritas-Verantwortlicher des Bistums Agrigent, der italienische Staatspräsident Napolitano und ein äthiopischer Erzbischof.








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