Mit Blick auf Koalitionsverhandlungen zur Bildung einer neuen Bundesregierung hat
Caritas international eine Aufwertung der humanitären Hilfe gefordert. Das Hilfswerk
des Deutschen Caritasverbandes kritisierte am Freitag in Freiburg, die humanitäre
Hilfe führe in Deutschland noch immer ein Schattendasein, das der eigentlichen Bedeutung
dieses Politikfeldes nicht gerecht werde. Das Ungleichgewicht zwischen globaler Bedeutung
und nationaler Gewichtung der humanitären Hilfe manifestiere sich unter anderem in
einer unzureichenden finanziellen Ausstattung im Bundeshaushalt. Gemessen am Bruttoinlandsprodukt
habe Deutschland je Einwohner in den vergangenen Jahren deutlich weniger humanitäre
Hilfe geleistet als andere, deutlich kleinere europäische Länder wie etwa Schweden
oder die Niederlande. Eine neue Bundesregierung habe die Chance, dieses Missverhältnis
zu korrigieren, so der Präsident des Deutschen Caritasverbandes, Peter Neher.