Indien: „Christen in Orissa keine Täter, sondern Opfer“
Kirche und Menschenrechtsorganisationen fordern die Freilassung von sieben Christen,
die im Bundesstaat Orissa des Mordes an einem Hindu-Führer schuldig gesprochen wurden.
Das Urteil fiel vor zwei Tagen. Die Männer seien schuldlos, bekräftigte ein Sprecher
der bischöflichen Kommission für Gerechtigkeit und Frieden. Dasselbe Gericht habe
Tags darauf auch einen maoistischen Aktivisten für dasselbe Verbrechen verurteilt.
Der Mord an dem Hindu-Führer 2008 war der Auslöser für die antichristlichen Massaker,
bei denen über 100 Gläubige getötet, 600 christliche Dörfer geplündert und tausende
Häuser in Brand gesteckt wurden. Über 54.000 Menschen mussten fliehen und lebten teils
über Jahre in Wäldern. Das Urteil gegen die Christen sei paradox: In Orissa seien
Christen immer noch Opfer, so der Sprecher der katholischen Kirche.