2013-09-30 13:18:25

Papst: Hartnäckiger, geduldiger, starker und kluger Dialog kann Krieg besiegen


RealAudioMP3 „Mut der Hoffnung“: Der Titel des Friedenstreffens der Gemeinschaft Sant’Egidio sei ein Auftrag an alle Kirchen. Das betonte Papst Franziskus an diesem Montag bei einer Audienz mit den Teilnehmern des Treffens, die seit Sonntag in Rom sind. Der Papst erinnerte an das historische erste Gebetstreffen für den Frieden in Assisi 1986, zu dem Papst Johannes Paul II. einladen hatte und dessen Tradition Sant’Egidio mit den Friedenstreffen unter den Religionen fortführt.

„Es war in einer von gegensätzlichen Blöcken gekennzeichneten Welt, in der Papst Johannes Paul II. die Führer der Religionen eingeladen hatte, für den Frieden zu beten: Nicht mehr die einen gegen die anderen, sondern nebeneinander. Das durfte und konnte kein Einzelereignis bleiben. Sie alle haben diesen Weg fortgeführt und den Schwung vergrößert. Wir dürfen niemals angesichts des Leides ganzer Völker resignieren, der Geiseln der Kriege, der Not, der Ausbeutung! Wir können nicht indifferent und machtlos bleiben gegenüber den Dramen der Kinder, Familien, Alten und aller Opfer von Gewalt. Wir können nicht zulassen, dass der Terrorismus die Herzen einiger weniger einnimmt und damit Schmerz und Tod für so viele säht!“

Es könne keinerlei religiöse Rechtfertigung für Gewalt geben, so der Papst. Jeder Griff zur Gewalt sei ein „nein“ zu Gott, griff er die Ansprache von Benedikt XVI. in Assisi vor zwei Jahren auf. In diesem Sinn könnten die Führer der Religionen einiges tun.

„Aber was genau können wir tun? Ihr jährliches Treffen zeigt uns den Weg: Den Mut zum Dialog, der Hoffnung gibt. Nicht Optimismus, das ist etwas anderes, sondern Hoffnung. In der Welt gibt es auch deswegen so wenig Frieden, weil es an Dialog mangelt. Für den Frieden brauchen wir einen hartnäckigen, geduldigen, starken, und klugen Dialog, der nichts verloren gibt. Dieser Dialog kann den Krieg besiegen.“

Über den Dialog könnten die verschiedenen Gruppen zusammenleben, die Generationen, die verschiedenen Ethnien und Überzeugungen, denn Dialog setze auf Absprache und Einmütigkeit. Die Religionsführer seien berufen, echte Akteure im Dialog zu sein und so am Frieden mitzuarbeiten, sie sollten „Handwerker des Friedens“ sein, „einigend, nicht trennend.“ Die Religion spiele aber noch eine weitere Rolle:

„Das Erbe des erstens Treffens von Assisi, das Jahr für Jahr auch durch eure Treffen genährt wird, zeigt, wie der Dialog ganz eng mit dem Gebet verbunden ist. Dialog und Gebet wachsen oder verdorren gemeinsam. Die Beziehung des Menschen mit Gott ist die Schule und die Nahrung des Dialoges mit den Menschen. Papst Paul VI. hatte das die ‚transzendenten Ursprünge des Dialogs’ genannt. Beten wir weiterhin für den Frieden, den Frieden in Syrien, im Nahen Osten, in so vielen Ländern der Welt.“

Abschließend bat der Papst alle Anwesenden, sich still gegenseitig den Frieden Gottes zu wünschen.

(rv 30.08.2013 ord)











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