Die Gruppe der acht
Kardinäle ist ein reines Beratergremium für den Papst und hat keine Entscheidungsbefugnis.
Das betonte Vatikansprecher Pater Federico Lombardi bei einer Pressekonferenz an diesem
Montag, einen Tag bevor die Kardinäle erstmals zusammenkommen. Bei dieser Gelegenheit
wurde auch ein Schreiben veröffentlicht, mit dem Papst Franziskus die Gruppe institutionalisiert.
Bei den Beratungen gehe es um die Leitung der Weltkirche und um eine Revision der
apostolischen Konstitution „Pastor Bonus“ über Struktur und Funktionsweise der Kurie,
so das Schreiben. Pater Lombardi erklärte zum Treffen der acht Kardinäle:
„Die
Reform der Kurie ist ein Punkt, aber sie ist nicht alles. Es geht auch um die Probleme
der Leitung der Weltkirche, um die es bei den Beratungen gehen wird. Auch diese haben
eine hohe Wichtigkeit für den Papst.“
Die Zusammensetzung drücke die Gemeinschaft
der Bischöfe aus, mit Ausnahme eines Vertreters des Vatikans seien alle Mitglieder
residierende Bischöfe. Der Sekretär des Rates – der Bischof von Albano – habe Kardinal
Bergoglio bei einer Synode bereits als Mitarbeiter geholfen, hier bestehe eine gute
Arbeitsbeziehung, erläuterte Lombardi.
„Der Papst behält sich vor, die Zahl
der Mitglieder zu vergrößern oder zu verändern. Sie beginnt mit diesen acht für dieses
erste Treffen und sie repräsentieren die verschiedenen Teile der Welt, aber der Papst
ist frei, diese Gruppe zu ergänzen oder die Zusammensetzung zu verändern.“
Da
das Schreiben des Papstes keine Zusammenarbeit mit anderen Institutionen oder Gruppen
erwähnt, sei deutlich, dass es sich um ein Beratungsgremium für den Papst handele,
so Lombardi.
„Eine gute Weise, diesen Rat zu definieren ist, ihn als ein
weiteres Mittel zu nennen, dass die Leitung der Kirche durch eine neue Weise der Beratung
bereichert .“
Lombardi wies bei der Pressekonferenz auch darauf hin, dass
Papst Franziskus ebenfalls weitere Formen der Beratung in Anspruch genommen hätte.
So habe es ein erstes Treffen aller Leiter päpstlicher Dikasterien gegeben, außerdem
habe der Papst zwei Kommissionen gegründet, die ökonomische und administrative Fragen
behandelten. Der Papst habe außerdem von einer Erneuerung der Arbeitsweise der Bischofssynode
gesprochen. Er denke, dass es dazu in nicht allzu weiter Ferne Entscheidungen geben
werde, so der Vatikansprecher.
„Die wichtigsten Formen der Beratung in der
Kirche werden diese drei sein: Die Synode, die Treffen mit den Leitern der Vatikanabteilungen,
seinen engsten Mitarbeitern, und diese Gruppe, die heute formal eingerichtet wird.“
Die
Mitglieder
Die acht Mitglieder des Kardinalsrates sind Erzbischof Reinhard
Marx von München-Freising, Erzbischof Laurent Monswengo von Kinshasa, Erzbischof Oswald
Garcias von Bombay, Erzbischof George Pell von Sidney, Erzbischof Sean Patrick O’Malley
von Boston, Erzbischof Oscar Rodriguez Maradiaga von Tegucigalpa, Francisco Javier
Errazuriz Ossa, emeritierter Erzbischof von Santiago de Chile und Giuseppe Bertello,
Präsident des Governatorats des Vatikanstaates.