Papst warnt Christen vor Bequemlichkeit und Besitzstreben
Über 100.000 Menschen
haben am Sonntag an der Papstmesse für Katecheten teilgenommen, die Franziskus auf
dem Petersplatz gefeiert hat. Der Papst warnte die Christen in seiner Predigt davor,
Bequemlichkeit, Sicherheit und Besitz in den Mittelpunkt ihres Lebens zu stellen.
Wenn Weltlichkeit und Geld vom Menschen Besitz ergriffen, verschließe er sich in sich
selbst und verliere seine menschliche Identität:
„Wenn wir das Bewusstsein
für Gott verlieren, büßen auch wir selbst Bestand ein, dann werden auch wir leer,
verlieren wir unser Gesicht wie der Reiche im Evangelium! Wer den nichtigen Dingen
nachläuft, wird selber zunichte – so sagt Jeremia, ein anderer großer Prophet (vgl.
Jer 2,5). Wir sind geschaffen nach Gottes Abbild und ihm ähnlich – nicht nach dem
Bild und Gleichnis der Dinge, der Götzen!“
Die Messe war Abschluss und
Höhepunkt eines Kongresses von Katecheten anlässlich des bis Ende November dauernden
„Jahrs des Glaubens“. Franziskus entwarf ein Profil des Katecheten. Dieser sei vor
allem „Erinnerung an Gott“:
„Der Katechet ist nun ein Christ, der in sich
das Bewusstsein für Gott trägt, der sich vom Bewusstsein für Gott in seinem ganzen
Leben leiten lässt und der es versteht, es in den Herzen der anderen wachzurufen.
Das ist anstrengend! Es verlangt das ganze Leben! Der Katechismus selbst, was ist
er, wenn nicht Erinnerung an Gott, Erinnerung an sein Handeln in der Geschichte, an
sein Uns-nahe-Kommen in Jesus Christus, der gegenwärtig ist in seinem Wort, in den
Sakramenten, in der Kirche, in seiner Liebe?“
Am Anschluss an die Messe
fuhr Papst Franziskus noch lange mit dem Papamobil durch die Menschenmenge, die sich
bis zur Mitte der Via della Conciliazione ergoss.