2013-09-27 16:31:04

Vatikan/UNO: „Atomwaffen vernichten“


Der Vatikan drängt auf ein internationales Abkommen zur vollständigen Vernichtung von Atomwaffen. Die Weltgemeinschaft brauche wirksame Instrumente, um diese Waffen zu verbannen, sagte der vatikanische Außenminister Erzbischof Dominique Mamberti laut dem am Freitag vom Vatikan veröffentlichten Redeskript vor der UN-Vollversammlung in New York. „Die Besorgnis über eine Weiterverbreitung nuklearer Waffen klingt hohl, solange die Staaten mit Atombomben an ihren Waffen festhalten“, betonte er. Zugleich entwickelten sie immer modernere Waffensysteme. Die UN-Vollversammlung hatte am Donnerstag über nukleare Abrüstung debattiert und den vollständigen Abbau aller Arsenale gefordert. Dies verlangte auch Irans Präsident Hassan Ruhani in seiner Rede, in der er beteuerte, sein Land strebe nicht den Bau von Atombomben an. Als entscheidendes Problem bezeichnete Mamberti das Festhalten an der Doktrin der nuklearen Abschreckung. Sie dürfe so lange nach Ende des Kalten Krieges keinen Platz mehr im sicherheitspolitischen Kalkül der Regierungen haben. Dennoch blieben diese Massenvernichtungswaffen weiter Instrumente einer „Elitegruppe“ unter den Staaten, „die Macht und Überlegenheit zur Schau stellen wollen“. Nach Mambertis Worten sollten die immensen Mittel für die Atomrüstung vielmehr in die Verbesserung der Gesundheits- und Bildungssysteme armer Weltregionen fließen. Vor allem angesichts globaler Bedrohungen wie Armut, Klimawandel oder Terrorismus sei der Aufwand für Atomarsenale ethisch nicht vertretbar.
Ebenfalls am Donnerstag hatte der Präsident des päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden, Kardinal Peter Turkson, eine Reform der UNO-Strukturen angemahnt. Darüber werde nun schon seit 20 Jahren diskutiert, ohne dass sich etwas bewege. Er kritisierte die Zweiteilung der UNO in einen Sicherheitsrat, in dem die großen Atomstaaten das Sagen hätten, und eine Vollversammlung. Alle Länder der Welt müssten gleichberechtigt an den politischen Entscheidungen der Weltgemeinschaft beteiligt sein.
(kna 27.09.2013 pr)








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