In der nordsyrischen Stadt Rakka haben Aufständische zwei Kirchen angegriffen und
christliche Symbole zerstört. Wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte
mit Sitz in London am Donnerstag meldete, verübten Milizen der Gruppe „Islamischer
Staat Irak und Levante“ (ISIL) einen Brandanschlag auf die griechisch-katholische
Verkündigungskirche und auf eine armenisch-katholische Märtyrer-Kirche. Die Angreifer
hätten Statuen und Kreuze verbrannt und das Kuppelkreuz der armenischen Kirche durch
eine ISIL-Fahne ersetzt. Über den Kurznachrichtendienst Twitter wurden am Donnerstagabend
Bilder verbreitet, die angeblich den Angriff auf die armenische Kirche zeigen. Die
Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte sprach von einem Vergehen gegen „die
Grundsätze von Gerechtigkeit, Freiheit, Demokratie und Gleichheit“.
In Rakka
war bereits Ende Juli ein italienischer Jesuit verschleppt worden, als er versuchte,
im Konflikt zwischen islamistischen Kämpfern und Kurden zu vermitteln. Der italienischstämmige
Priester Paolo Dall'Oglio war dazu in das Quartier ISIL-Milizen gereist. Seither gibt
es von ihm kein Lebenszeichen.