D: „Arme Familien bei Elterngeld besser berücksichtigen“
Der Präsident des Deutschen Caritasverbandes, Peter Neher, hat von der neuen Bundesregierung
eine Neuregelung des Elterngeldes gefordert. Familien müssten gezielter gefördert
werden, sagte Neher am Mittwoch im Deutschlandradio Kultur. Dazu sollte die neue Bundesregierung
Elterngeld und Betreuungsgeld besser zusammenführen. Auf diese Weise könne eine staatliche
Leistung geschaffen werden, die unabhängig vom Einkommen der Familie sei. Neher plädierte
für einen Sockelbeitrag von 300 Euro monatlich über drei Jahre, wobei es auch möglich
sein solle, dies mit 900 Euro im Monat auf ein Jahr zu bündeln. Das entspräche dem
Durchschnitt des bisherigen Elterngeldes, so Neher. „Das wäre eine gezielte Förderung,
damit Eltern eine wirkliche Wahlfreiheit haben“, sagte Neher. Er betonte die Bedeutung
eines einkommensunabhängigen Leistungsausgleichs, damit auch ärmere Familien berücksichtigt
würden. „Das ist für mich ein Gradmesser einer gerechten Familienpolitik“, so der
Caritas-Präsident. In seiner jetzigen Form sei das Betreuungsgeld sozial ungerecht.