Der steirische Bischof Egon Kapellari hat bei einer Diakonenweihe im Grazer Dom die
priesterliche Lebensform der Ehelosigkeit verteidigt. „Der Zölibat um des Himmelreiches
willen“ sei lebbar, sagte Kapellari. Man dürfe ihn freilich nicht trennen von den
anderen beiden sogenannten „evangelischen Räten“. Armut, Gehorsam und Keuschheit zielten
gemeinsam auf eine „Relativierung des Besitzen-Wollens“, sagte Kapellari. Als verpflichtende
Lebensform für Kleriker stoße der Zölibat heute außerhalb und oft auch innerhalb der
Kirche weithin auf Unverständnis. „Er war aber die Lebensform Jesu Christi selbst“,
gab Bischof Kapellari zu bedenken, und auch jene von unzähligen Männern und Frauen
in der Kirche. Auch buddhistische Mönche in Asien lebten im Zölibat, was in Europa
weithin ignoriert werde.