2013-09-21 14:45:08

Italien/Vatikan: Kritik am Gesetz gegen Homophobie


Der Präsident des päpstlichen Rates für die Interpretation von Gesetzestexten hat das vom italienischen Parlament beschlossene Gesetz gegen Homophobie kritisiert. Es bestehe die Gefahr, dass damit die freie Meinungsäußerung beschnitten werde, sagte Kardinal Francesco Coccopalmerio am Freitag im Vatikan.

„Ein Gesetz, dem zufolge alle sagen müssen, Homosexualität sei etwas Gutes, wäre ein Verstoß gegen die Freiheit des Denkens.“ Es müsse erlaubt sein, Homosexualität abzulehnen und etwa gegen gleichgeschlechtliche Ehen zu argumentieren. Dies sei etwas anderes als die Abwertung und Diskriminierung von Homosexuellen, wogegen auch die Kirche sei, unterstrich der Kardinal. Dieser Unterschied müsse auch in dem Gesetz verankert werden, das noch die Zustimmung des Senats benötigt.

Das Gesetz, das Diskriminierung von Homosexuellen und Transsexuellen unter Strafe stellen soll, bezeichnete der Kardinal im Übrigen als überflüssig. Schon jetzt biete das italienische Strafrecht die Möglichkeit, dagegen vorzugehen. Coccopalmerio äußerte sich im Zuge eines Kongresses über Familienrechte, der derzeit im Vatikan tagt.

(kna 21.09.2013 sta)








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