2013-09-19 16:40:46

Serbien: Feiern zum Mailänder Edikt


RealAudioMP3 Von Freitag bis Sonntag werden im serbischen Nis mit großen Feiern der 1.700. Jahrestag des Mailänder Edikts und der Auffindung des Heiligen Kreuzes gefeiert. Bischöfe aus Europa und den USA reisen dafür an; als Sondergesandter des Papstes wird der Mailänder Kardinal Angelo Scola vor Ort sein. Nis, das römische Naissus, war die Geburtsstadt von Kaiser Konstantin, dem das Mailänder Edikt mit der darin gewährten Religionsfreiheit zu verdanken ist. So gelten die Feiern unter dem Motto „Befreit und zur Freiheit berufen“ denn auch als die wichtigsten der katholischen Kirche auf dem Balkan in diesem Jahr. Im Gespräch mit Radio Vatikan äußert sich der serbische Botschafter beim Heiligen Stuhl, Mirko Jelic, zu Kaiser Konstantin:

„In der Epistel der Heiligen Synode der serbischen orthodoxen Kirche heißt es: ,Keinem Herrscher vor ihm und quasi auch keinem nach ihm ist es gelungen, die Erkenntnis des Herrn und des Menschen auf solch einem Niveau zu erreichen. Denn die Religionsfreiheit ist eines der Grundprinzipien des menschlichen Daseins. Der heilige Herrscher Konstantin hat erkannt, dass Gewalt dem Glauben nicht hilft, und dass man nicht auf Befehl gläubig wird. Er hat gesehen, dass keine Gesellschaft überleben und sich weiter entwickeln kann, ohne einige Grundvoraussetzungen. Deshalb hat er ermöglicht, dass all seine Untertanen ihren Glauben aufrichtig und frei leben können.‘“

Um daran zu erinnern, leitet Kardinal Scola am Freitag einen Kreuzweg, in der Nacht von Freitag auf Samstag gibt es eine Mahnwache. Höhepunkt der Feiern ist am Samstag eine feierliche Messe im Stadion von Nis: Rund 5.000 Gläubige aus allen ehemaligen jugoslawischen Republiken, aber auch aus Italien, Ungarn und Österreich werden dazu erwartet. Die Feierlichkeiten zu 1.700 Jahren Mailänder Edikt sind aber keinesfalls eine rein katholische Angelegenheit, betont Jelic:

„Im heutigen Serbien wird das Jubiläum Konstantins im Zeichen von Verständnis und Toleranz zwischen den Religionen und Völkern gefeiert. Gerade dieser Teil des Mailänder Edikts steht an erster Stelle bei den vielen religiösen, kulturellen und wissenschaftlichen Veranstaltungen in diesem Jahr. Es ist deshalb auch kein Zufall, dass an der Organisation alle religiösen Konfessionen Serbiens beteiligt sind.“

Der serbische Botschafter beim Heiligen Stuhl ist überzeugt: „Ohne Toleranz und Dialog kann es keine Versöhnung geben.“ Das habe das Land auch in der Vergangenheit zu spüren bekommen. Der ökumenische Dialog mache es möglich, dass wahre Hoffnung und Versöhnung zurückkehrten, so Jelic:

„In diesem Geist und mit vollem Respekt der Staatshoheit und der Integrität der benachbarten Länder setzt sich Serbien dafür ein, dass wir die negativen Erblasten der Vergangenheit überwinden können und eine gerechte, demokratische und blühende Gesellschaft aufbauen.“

Mailänder Kreuz-Reliquie in Nis

Auf Initiative Kardinal Scolas ist in Nis in diesen Tagen ein Fragment der in Mailand aufbewahrten Reliquie des Heiligen Kreuzes eingetroffen. Der Überlieferung nach stammt die Reliquie vom Kreuz Christi. Reliquien sind im Besitz des Doms von Mailand und des Doms von Tyrus. Nach dem 21. September wird das Reliquien-Fragment in der vor kurzem neu eingeweihten Kirche des Heiligen Kreuzes in Nis aufbewahrt sein. Bei der Zeremonie werden die Gläubigen Gelegenheit haben, die Reliquien des Heiligen Kreuzes und der heiligen Helena zu verehren.

(rv/kipa 19.09.2013 sta/lh)









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