Generalaudienz: „Mutter Kirche richtet nicht, sondern schenkt Vergebung"
Die Kirche als Mutter:
Papst Franziskus ist an diesem Mittwoch bei der Generalaudienz auf dieses Bild zurückgekommen,
das uns schon vergangene Woche beschäftigte. Mütter geben ihren Kindern Orientierung
im Leben, begleiten sie auch, wenn es schwierig wird und beten für sie; genauso mache
es die Kirche für alle ihre Kinder, so der Papst vor mehreren Zehntausend Gläubigen
auf dem Petersplatz. Eine Mutter lehre, gut im Leben zu stehen und den richtigen
Weg zu wählen, nicht weil sie es aus Büchern gelernt hätte, sondern indem sie auf
ihr Herz hört, so der Papst. Franziskus nannte die Zehn Gebote als Beispiel für eine
solche Orientierung, die die Kirche ihren Kindern, den Gläubigen, gebe. „Die
Zehn Gebote sind die Frucht – hört gut zu! – der Zärtlichkeit, der Liebe Gottes, der
sie uns gab. Ihr werdet mir sagen: Aber es sind doch Befehle! Eine Abfolge von „Nein,
nein, nein“!“ Ich möchte euch einladen, vielleicht habt ihr sie ja auch ein wenig
vergessen, sie positiv zu lesen. Dann werdet ihr sehen, dass die Zehn Gebote unser
Verhalten zu Gott, zu uns selbst und zu den anderen betreffen; genau das, was eine
Mutter lehrt, um gut zu leben.“ Wenn Kinder Fehler machen, versuchen Mütter
immer „sie zu verstehen, ihnen nah zu sein, ihnen zu helfen.“ Sie verteidigen sie.
„Ich denke da an die Mütter, die für ihre Kinder im Gefängnis oder in schwierigen
Lebenslagen leiden“, so der Papst, „aber sie haben trotzdem keine Angst, sie hören
nicht auf, sich selbst zu geben.“ „So ist auch die Kirche, eine mitleidige
Mutter, die versteht, die zu helfen versucht, die ihre Kinder auch dann ermutigt,
wenn sie Fehler gemacht haben und Fehler machen, die niemals die Haustür schließt;
sie richtet nicht, sondern schenkt die Vergebung Gottes ... Die Kirche hat keine Angst,
in unsere Nacht einzutreten, wenn wir im Dunkel der Seele sind, um uns Hoffnung zu
geben: die Kirche ist Mutter, und so sind Mütter nun einmal!“ Mütter beteten
auch für ihre Kinder zu Gott, gerade für jene, die es am meisten brauchen. Auch die
Kirche lege mit dem Gebet alle ihre Kinder in die Hände des Herrn. „Vertrauen wir
auf die Kraft des Gebets von Mutter Kirche: der Herr bleibt nicht unempfindlich. Er
weiß uns immer zu überraschen, wenn wir es nicht erwarten.“ (rv 18.09.2013 gs)