„Die Kirche
ist wie eine Mutter, die mutig um ihr Kind kämpft“. Das sagte Papst Franziskus an
diesem Dienstag bei seiner Predigt im vatikanischen Gästehaus „ Domus Sancta Martha“.
„Diese mutige Kirche verteidigt ihre Kinder - ebenso wie die Witwe, die
zum Richter geht und ihm so lange in den Ohren liegt, bis er ihr Recht gibt. Unsere
Mutter Kirche ist mutig! Habt diesen Mut einer Frau, die nur ein Kind hat und es verteidigt
und trägt bis zur Begegnung mit dem Herrn.“
Doch der Papst betonte an der
Kirche nicht nur den Aspekt der Hartnäckigkeit, sondern griff auch zum Bild der schwachen
Frau und Mutter, die um ihr Kind weint und für es betet. Dabei ging er vom Lukasevangelium
aus, in dem Jesus den Sohn der Witwe von Nain heilt.
„Eine Mutter weint
um ihr Kind: So ist auch unsere Kirche. Sie ist eine Kirche, die, wenn sie gläubig
ist, weint. Wenn die Kirche nicht weint, lauft etwas falsch. Weinen um ihre Kinder
und beten! Die Kirche sei also wie eine Mutter, die mit ihren Kindern durch das Leben
geht, sie aufwachsen sieht, ihre Stärken und Schwächen kennt und bis zum letzten Moment
unsere Hand hält. Das ist unsere Kirche. Ich sehe in ihr die Witwe, die weint. Und
was sagt der Herr zu ihr? Weine nicht. Ich bin bei dir, ich begleite dich, ich warte
auf dich bis zur Hochzeit, bis zur Hochzeit im Himmel. Dein Sohn, der tot war, ist
wieder lebendig!“
Wenn wir auf den auferstandenen Jesus schauen und auf
seine Mutter, dann werde klar, was Muttersein, was Kirchesein bedeute, so Papst Franziskus:
Stark und schwach sein zugleich, und auf die absolute Zusage Gottes vertrauen können.