Schweiz: Schweizer Bischöfe kritisieren PID und Eugenik scharf
Die Zulassung der Präimplantationsdiagnostik sorgt für Unmut bei der Schweizer Bischofskonferenz.
Ihre Bioethik- Kommission verurteilt die Zulassung als „Schritt, der auf die schiefe
Bahn führt“. Wie die Wissenschaftler selbst bestätigten, befinde man sich mit den
medizinischen Möglichkeiten bereits in der so genannten „Eugenik“, die gute von schlechten
Erbanlagen unterscheiden und trennen kann. Genau darin besteht auch die Kritik der
Bischöfe. Sie sprechen von einer „Dekonstruktion des menschlichen Miteinanders“. „Eine
Gesellschaft ist dann im echten Sinn human, wenn sie sich, gegen Leiden und Krankheit
kämpfend, fähig zeigt, jeden Menschen in seiner Würde anzunehmen und den kleinsten
und verletzlichsten Menschenkindern Platz zu verschaffen." Gestützt auf dieses humanistische
und evangelische Prinzip wird die katholische Kirche es immer ablehnen, das Sortieren,
Selektionieren und Eliminieren menschlicher Wesen als Fortschritt zu betrachten.“
Im Juni hatte der Bundesrat dem Parlament einen Entwurf unterbreitet, der das bisherige
Verbot der PID im Fortpflanzungsmedizingesetz aufhebt. Künftig sollen Paare mit einer
genetischen Veranlagung, aufgrund derer ihre Kinder von einer schweren Erbkrankheit
betroffen sein können, PID in Anspruch nehmen dürfen. Verboten bleibt das Verfahren
für Paare, die erblich nicht vorbelastet sind.