Mit einer neuen „ Charta der Laizität“ will das Bildungsministerium die Trennung zwischen
Kirche und Staat im Land weiter vorantreiben. Fortan soll eine entsprechende Charta,
die jetzt vorgestellt wurde, in allen staatlichen Schulen der Republik öffentlich
aushängen. Darin heißt es unter anderem : „Niemand kann sich auf seine religiöse Zugehörigkeit
berufen, um eine Nichtbeachtung der Regeln der Schule der Republik zu begründen."
Des weiteren wird die Pflicht des Staates betont, die Bürger vor „ Druck und Bekehrungseifer“
zu schützen. Viele Muslime äußerten den Eindruck, die Charta sei gegen sie gerichtet.
Bildungsminister Vincent Peillion sprach hingegen von einem „Pakt für die Meinungsfreiheit
der Bürger“, so das „Journal du Dimanche“. Bereits seit einigen Jahren herrscht in
allen öffentlichen Gebäuden und Einrichtungen Frankreichs ein striktes Verbot des
Tragens von Kopftüchern und anderen religiösen Zeichen.