Papstpredigt: „Jesus braucht kein Heer, um das Böse zu besiegen“
Wo Jesus ist, da sind
immer auch Barmherzigkeit, Milde und Liebe. Das hat Papst Franziskus an diesem Dienstag
bei der Morgenmesse im vatikanischen Gästehaus Santa Marta betont. Nach der Sommerpause
hatte der Papst die Frühmessen mit Vatikan-Angestellten am vergangenen Montag wieder
aufgenommen. Die christliche Identität sei eine „ „Identität des Lichts und nicht
der Finsternis“, erklärte Franziskus in Anspielung auf den ersten Brief des Paulus
an die Thessalonicher. In seiner Predigt ging der Papst dann ausführlich darauf ein,
was dieses „Licht Jesu“ ausmacht:
„Das Licht Jesu ist etwas anderes. Es
ist kein Licht der Ignoranz, nein! Es ist ein Licht des Wissens und der Weisheit,
etwas anderes als das Licht auf der Welt. Denn das Licht, das uns die Welt anbietet,
ist künstlich, vielleicht stärker als das Licht Jesu. Es ist hell wie ein Feuerwerk
oder ein Fotoblitz. Das Licht Jesu hingegen ist ein mildes, ruhiges Licht, ein Licht
des Friedens, es ist wie das Licht in der Weihnachts-Nacht: ohne Forderungen.“
Das Licht Jesu komme aus dem Herzen, so Franziskus, und zwar ohne großes Aufsehen
zu erregen. Wenn jedoch ein Licht komme, das einen stolz mache, und dazu bringe, auf
andere von oben herabzuschauen, dann sei das nicht das Licht Jesu, sondern ein Licht
des Teufels. Das Licht Jesu lasse sich leicht von diesem falschen Licht unterscheiden,
so der Papst. Denn: „Wo Jesus ist, da sind Barmherzigkeit, Milde, Liebe und das Kreuz.“
Unter Bezug auf das Tagesevangelium erklärte Franziskus:
„Jesus braucht
kein Militär, keine Armee, um die bösen Geister zu vertreiben, er braucht keinen Hochmut,
keine Kraft des Stolzes. Was ist das für ein Wort, mit dem er die anderen, unreinen
Geister besiegt, so dass sie fliehen? Es ist ein barmherziges, mildes Wort mit sehr
viel Liebe: Es ist ein Wort, das uns in Momenten des Kreuzes begleitet. Bitten wir
den Herrn darum, dass er uns die Gnade Seines Lichtes gibt und dass er uns lehrt,
dieses Licht von dem künstlichen Licht zu unterscheiden, das der Feind macht, um uns
zu verwirren.“