Patriarch Bartholomaios I. warnt vor den Folgen der fortschreitenden Ausbeutung der
Natur und ruft zu „Demut vor dem Schöpfer“ und „Respekt vor den Naturgesetzen“ auf.
Das schreibt der Ökumenische Patriarch in einer Enzyklika zum Beginn des orthodoxen
Kirchenjahres und dem „Tag der Schöpfung“ am 1. September. In der Enzyklika, aus der
die Stiftung „Pro Oriente“ am Sonntag zitierte, geht der Patriarch auf bekannte Phänomene
der Umweltzerstörung ein, aber auch auf „Aktivitäten, die unseren Augen verborgen
sind“. Bartholomaios I. bezieht sich dabei vor allem auf Eingriffe in die Keimbahn
von Lebewesen, auf die Schaffung von Mutationen mit unvorhersehbaren ökologischen
Auswirkungen, aber auch auf neue Modalitäten zur Nutzung der Atomkraft, deren Missbrauch
alle Spuren von Leben und Kultur auf Erden auslöschen könnten. Dahinter stünden nicht
nur Gier und Liebe zur Macht, sondern auch der Hochmut mancher, „die sich gegen die
Weisheit Gottes stellen wollen und sich für fähig halten, sein Werk zu verbessern“.
Seine
Mahnung bedeute nicht, dass er gegen wissenschaftliche Forschung an sich sei, versicherte
der Patriarch. Dies sei nicht der Fall, solange diese positive Auswirkungen für Menschheit
und Umwelt habe. Aber die aktuelle kommerzielle Ausbeutung von Ressourcen müsse angeprangert
werden, weil sie schon oft zu tragischen Konsequenzen für Menschheit und Umwelt geführt
habe, so Bartholomaios.