Malaysia: Islambehörde warnt vor Christen als „Feinden des Islam“
Einen Tag vor Malaysias Nationalfeiertag am 31. August hat die Islambehörde des Landes
die Muslime vor Christen sowie dem Internet als „Feinde des Islam“ gewarnt. „Beleidigungen
der Muslime wie zum Beispiel die Verspottung der Rechte der muslimischen Gemeinschaft
durch die Benutzung des Wortes Allah (durch Christen, Anm. d. Red.) dauern an“, zitiert
das Onlinemagazin „Malaysia Insider“ aus dem offiziellen Text der Behörde für die
Freitagspredigt. Dort heißt es, die „Feinde des Islam“ würden über „Massenmedien,
das Internet, Facebook, e-Mail und SMS Lügen verbreiten und den Glauben vergiften“.
Die Behörde für islamische Entwicklung in Malaysia Jakim ist eine Abteilung im
Amt des Ministerpräsidenten. Ihre offiziellen Freitagspredigten werden in allen Moscheen
Malaysias verlesen. Seit Jahresbeginn hat Jakim bereits mehrere Predigten ähnlicher
Inhalte veröffentlicht. Anfang August warnte die Behörde die Muslime vor „Tricks“
wie Forderungen nach Meinungsfreiheit und Straßenprotesten; damit wollten die „Feinde
des Islam“ die „Regierung schwächen und die Einheit (der Muslime, Anm. d. Red.) unterminieren“.
Beobachter werten die Freitagspredigten auch als Warnung an die malaysischen Muslime,
die politische Opposition zu unterstützen. Malaysia ist ein multiethnisches und
multireligiöses Land. Laut Verfassung ist der Islam die offizielle Religion; ethnische
Malaien werden von Geburt an automatisch als Muslime geführt. Insgesamt sind 60 Prozent
der 28 Millionen Malaysier Muslime. (kna 31.08.2013 pr)