Während das britische
Parlament am Donnerstag einen Militäreinsatz in Syrien abgelehnt hat, hält sich Frankreich
noch offen, ob und wie es in die Syrienkrise eingreift. Die USA scheinen allerdings
auch bereit, gegebenenfalls alleine und ohne UN-Mandat einzugreifen. Sie hatten angekündigt,
dass durch den Einsatz von Chemiewaffen eine „rote Linie“ überschritten worden sei.
UNO-Inspektoren untersuchen aktuell, ob am 21. August in Syrien wirklich Giftgas eingesetzt
wurde. An diesem Wochenende sollen sie ihre Ergebnisse präsentieren.
Während
die westlichen Staaten noch über mögliche Militäreinsätze in Syrien diskutieren, ist
für den chaldäisch-katholischen Bischof von Aleppo klar: Das ist der falsche Weg.
Im Gespräch mit Radio Vatikan macht sich Bischof Antoine Audo erneut für Frieden stark:
„Ich kann zwar nicht alle Ansichten der Syrer wiedergeben, aber ich
sage Ihnen, dass wir als Christen und Kirchenleute uns schon sehr über diese Diskussionen
wundern. Diese (Kriegs)Instinkte und diese Anarchie, das ist nicht der richtige Weg.
Unserer Ansicht und unserer Mentalität nach sollte die internationale Gemeinschaft
wie der große Bruder, wie ein Vater, wie eine Mutter für die anderen sein – und eine
Lösung des Friedens und der Versöhnung suchen, anstatt solchen Instinkten und der
Anarchie nachzugeben.“
Ein militärisches Eingreifen von außen
sei für die ganze Region gefährlich, warnt Bischof Audo: „Die Spirale des Krieges
hat kein Ende, das ist keine Lösung.“ Auch Papst Franziskus habe ja immer wieder betont,
wie wichtig es sei, nicht den Weg der Waffen zu wählen, sondern den des Dialogs und
der Versöhnung.
Audo, der auch Vorsitzender der Caritas in Syrien ist,
berichtet, dass die Caritas hart kämpfe, um den Menschen vor Ort weiter zu helfen.
Das größte Problem sei die Lebensmittelknappheit, es gebe kaum noch genug zu essen.
Das erste Ziel der Caritas sei es deshalb, mit Lebensmitteln zu helfen: 10.000 Essenspakete
habe man verteilt, so der Bischof, doch leider sei das nur ein Tropfen auf den heißen
Stein: „Wir tun, was wir können, aber es reicht nicht“.