2013-08-30 12:30:17

Rumänien: Kardinal Amato leitet Seligsprechung Vladimir Ghikas


An diesem Freitag beginnen in Bukarest die Feierlichkeiten für die Seligsprechung Vladimir Ghikas. Auf dem Programm stehen ein offizieller Besuch des dortigen Ghika-Museums und eine Gebetsstunde in der katholischen Josefs-Kathedrale. Tausende rumänische Katholiken werden dann am Samstag bei der Seligsprechungsfeier für den von der Securitate gefolterten Märtyrerpriester erwartet. Die Feier im zentralen Pavillon auf dem Bukarester Romexpo-Gelände beginnt um 11 Uhr. Sie wird vom Präfekten der vatikanischen Heiligsprechungskongregation, Kardinal Angelo Amato, geleitet. Am Nachmittag folgt eine griechisch-katholische Feierstunde. Die Feiern enden am Sonntag mit einer Dankmesse in der Kathedrale, bei der die Reliquien des neuen Seligen verehrt werden.

Der Seligsprechungsprozess für Ghika wurde 2002 eröffnet. Papst Franziskus gab aufgrund der von ihm kurz nach Amtsantritt vorgelegten Prozessakten dann im März Grünes Licht für die Seligsprechung als Märtyrer.

Langer Weg zum Priestertum
Ghikas Familie gehörte zu einem Fürstenhaus Rumäniens, das vom 17. bis 19. Jahrhundert in der Walachei und Moldawien regierte. Vladimir Ghikas Vater war Botschafter in Konstantinopel. Dort wurde der künftige Selige am 25. Dezember 1873 geboren. In Paris und Rom studierte er Politik, Philosophie und Theologie und trat 1902 offiziell von der orthodoxen Kirche zum Katholizismus über.

Papst Pius X. riet Vladimir Ghika ab, seinen Wunsch, Priester oder Mönch zu werden, sofort umzusetzen. Bis zu seiner Priesterweihe 1923 in Paris war Ghika daher in Rumänien, Rom und Frankreich als Laienmissionar tätig. Unter anderem gründete er in seinem Heimatland ein Armenkrankenhaus und weitere Gesundheitseinrichtungen auf dem Balkan.

Bis 1939 arbeitete er in Frankreich als Seelsorger, unter anderem als vom Papst berufenes Mitglied des Ständigen Komitees des Internationalen Eucharistischen Kongresses. Seine geistlichen und sozialen Aktivitäten führten Ghika auf alle Kontinente. Nach Ausbruch des Krieges war er in Bukarest in verschiedenen Funktionen als Seelsorger für die römisch- und griechisch-katholischen Gemeinden tätig. Er weigerte sich, die Stadt angesichts alliierter Bombardierungen zu verlassen, und bestand darauf, bei den Armen und Kranken zu bleiben.

Im November 1952 verhaftete der Geheimdienst Securitate Ghika wegen Hochverrats, da er sich nicht der von den Kommunisten gegründeten Staatskirche anschließen wollte. Er starb am 16. Mai 1954 an den Folgen von Folter in einem Bukarester Gefängnis.

(kap 30.08.2013 sta)









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