Für die nächste Folge
der Sommerserie von Radio Vatikan war P. Hagenkord auf dem Eichsfeld unterwegs.
Es
ist eine starke Gemeinde auf dem Eichsfeld: Die Gemeinschaft der Gehörlosen. In Geisleden
treffe ich Alfons Rogge, den langzeitigen Bundesvorsitzenden der katholischen Gehörlosenverbände.
In einer Gesellschaft, wo das Sprechen und dementsprechend das Hören selbstverständlich
sind, ist er engagiert darin, dass die Gehörlosen nicht nur Empfänger sind, sondern
auch selber mitarbeiten an ihrer Integration.
„Wie können wir als gehörlose
Menschen denn in der Kirche mitarbeiten? Im Verband der katholischen Gehörlosen in
Deutschland haben wir bei den Bildungstagen uns immer wieder darüber unterhalten,
wie wir mitmachen können. Jetzt habe ich gesagt, ich mache es selbst. Ich
zeige, wie das geht und habe eine Ausbildung zum Kommunionhelfer bei Hörenden im Bistum
Erfurt gemacht. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass die Zusammenarbeit mit den Hörenden
sehr gut ist. Voriges Jahr haben wir dann die Beauftragung von Bischof Wanke bekommen,
dass wir als Kommunionhelfer mitarbeiten können.“
Diesen Dienst versehen
die so ausgebildeten aber nicht nur bei Gottesdiensten für Gehörlose, sondern auch
bei Gottesdiensten für Hörende.
„Das ist eine gute Erfahrung, dass wir Behinderte
gebraucht werden, dass wir nicht irgendwie so eine Gruppe sind. Wir sind eine Gebärdensprachgemeinschaft,
aber wir müssen selbst zuerst losgehen, damit die Hörenden uns verstehen.“
Es
braucht immer Hilfen, berichtet Alfons Rogge, vor allem Gebärdendolmetscher. Ohne
diese Hilfe würden sie kaum etwas verstehen und wären getrennt. Und genau das wollen
die Gehörlosen nicht.
„Wir haben immer wieder Orte gefunden, wo wir Gottesdienste
feiern können und Gott loben und die Gebärden verstehen können. Deswegen ist es immer
wieder wichtig, dass die gehörlosen Menschen mittendrin stehen, mit allen zusammen,
aber Hilfen haben in den Gebärden. Den ersten Schritt müssen wir aber selbst machen.
‚Ich möchte mithelfen’, und dann kommt auch die Hilfe.“