Mexiko: Kirche kritisiert Behörden nach schwerem Zugsunglück
Nach einem schweren Zugsunglück im Südosten Mexikos haben Vertreter der katholischen
Kirche die Behörden des Landes sowie die Betreiberfirma kritisiert. Es sei weithin
bekannt, dass das Eisenbahnnetz zu wenig gewartet sei, was besonders in Regenzeiten
zu gefährlichen Situationen führe, so der Priester Alejandro Solalinde gegenüber der
Tageszeitung „El Milenio“. Solalinde engagiert sich für illegale Migranten im Land,
von denen bei dem Unfall mindestens fünf getötet und rund 20 verletzt worden waren.
Entgleist und umgekippt waren acht der zwölf mit Schrott beladenen Waggons eines Güterzuges,
der Mexikos Süd- und Nordgrenze miteinander verbindet und daher für viele Migranten
aus Mittelamerika bevorzugtes Transportmittel für die Reise an die US-Grenze ist.
Die Mitfahrt als blinde Passagiere gilt als äußerst gefährlich, da die Strecke von
kriminellen Organisationen kontrolliert wird. Die katholische Kirche engagiert sich
für die Migranten durch zahlreiche Migrantenherbergen entlang der Strecke.