2013-08-27 10:25:38

D: Westen weiter in Verantwortung für Afghanistan


Der katholische Militärbischof Franz-Josef Overbeck sieht den Westen weiter in der Verantwortung für die Menschen in Afghanistan. Auch nach dem Abzug der internationalen Truppen im Jahr 2014 dürfe das Land nicht sich selbst überlassen bleiben, sagte der Essener Bischof in einem am Dienstag veröffentlichten Interview mit der Zeitschrift „Kompass“ der katholischen Militärseelsorge.

Es komme vielmehr darauf an, den afghanischen Autoritäten die Verantwortung so zu übertragen, dass das Risiko des Rückfalls in einen Bürgerkrieg unwahrscheinlicher werde und der Schutz der Zivilbevölkerung gewährleistet sei. „Dabei geht es um die Ausbildung der afghanischen Armee, die Polizeiausbildung und Mittel für den zivilen Aufbau.“ Overbeck räumte ein, dass zu einem tragfähigen politischen Kompromiss mit allen gesellschaftlichen Gruppen Afghanistans auch eine Einbindung der Taliban gehöre.

Mit Blick auf die Militärseelsorge in Deutschland sprach der Bischof von einer nachlassenden religiösen Betätigung der Soldatinnen und Soldaten. Die Seelsorge müsse deshalb neu ausgerichtet werden und dürfe nicht darauf abzielen, alte Zustände wieder herzustellen. „Als Militärbischof sehe ich die Aufgabe, Glaubens-, Lebens- und Sinnfragen neu zu beantworten“, sagte er. Die notwendigen Reformen schlössen auch ein Nachdenken über die Aufgaben der geweihten Priester mit ein, deren Zahl geringer werde.

(kna 27.08.2013 sta)








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