Deutschland: 100. Geburtstag von Julius Kardinal Döpfner
Der jüngste Bischof Europas und der jüngste Kardinal: Julius Kardinal Döpfner war
in vielerlei Hinsicht ein bemerkenswerter Bischof. 1948 zum Bischof geweiht leitete
er nacheinander die Bistümer Würzburg, Berlin und ab 1961 München und Freising. Weltkirchlich
bedeutend wurde er während des Zweiten Vatikanischen Konzils, er wurde Mitglied der
vorbereitenden Zentralkommission und war einer der vier Moderatoren des Konzils. Spitznamen
wie „Panzerkardinal“ zeigen, dass er sein Amt mit Selbstbewusstsein auszuüben verstand.
Teilnehmer am Konzil betonten danach aber immer wieder, dass er weniger Partei war,
als vielmehr alle Formen von Extremismus vermeiden wollte. Nach dem Konzil suchte
Döpfner dessen Ergebnisse „einzudeutschen“, unter anderem auf ihn geht die Einberufung
und Durchführung der „Würzburger Synode“ (1971-75) zurück. Acht Sitzungsperioden lang
tagte die aus Laien und Klerikern mit gleichem Stimmrecht zusammengesetzte Versammlung
mit der Absicht, die weltkirchlichen Ergebnisse auch für Deutschland fruchtbar zu
machen.
Am 24. Juli 1976, kurz vor Vollendung seines 63. Lebensjahrs, ereilte
den Kardinal der plötzliche Herztod. An diesem 26. August wäre Döpfner 100 Jahre alt
geworden.