Christsein darf sich
nach Worten von Papst Franziskus nicht nur auf Äußerlichkeiten beschränken. Die Nachfolge
Christi komme nicht durch ein „Etikett“ zum Ausdruck, sondern durch das Zeugnis des
Glaubens im Gebet, in Wohltätigkeit sowie im Einsatz für Gerechtigkeit und dem Streben
nach dem Guten, sagte der Papst am Sonntag auf dem Petersplatz. Zugleich hob er hervor,
dass das ewige Heil allen offenstehe. Der Weg dorthin führe über Jesus, der die Tür
zum ewigen Heil sei.
„Diese Tür ist Jesus selbst. Er ist die Tür. Er ist
der Weg zum Heil. Er führt uns zum Vater. Und diese Tür ist niemals verschlossen und
steht immer für alle offen, ohne Unterschiede, ohne Ausschlüsse, ohne Privilegien.
Denn ihr müsst wissen, Jesus schließt keinen aus. Jetzt könnte jemand sagen: ‚Ich
habe so Schlimmes getan, ich bin ganz sicher ausgeschlossen.’ Nein! Du bist nicht
ausgeschlossen. Genau deswegen bist Du sein Liebling, denn Jesus bevorzugt immer den
Sünder, um ihm vergeben und ihn lieben zu können. Jesus wartet auf dich, um dich umarmen
und dir vergeben zu können. Hab keine Angst: Er wartet auf dich, gib dir einen Ruck
und geh durch seine Tür.“
Es sei allerdings nicht leicht, diese Tür zu
passieren. Das liege freilich nicht daran, dass es sich um einen „Foltersaal“ handele,
sondern dass der Mensch aufgefordert sei, sein Herz für Jesus zu öffnen und sich als
heilsbedürftiger Sünder zu bekennen, der der Vergebung bedürfe.
„Heute
sehen wir vielen Türen, die uns einladen einzutreten, die uns ein Glück verheißen,
das nur von kurzer Dauer ist, das sich schnell erschöpft und keine Zukunft schenkt.
Ich frage mich: Durch welche Tür wollen wir gehen? Und wen wollen wir durch die Tür
unseres Lebens eintreten lassen? Ich möchte mit Nachdruck sagen: Haben wir keine Angst,
die Tür des Glaubens an Jesus zu durchschreiten, und ihn immer mehr in unser Leben
eintreten zu lassen, um so aus unseren Egoismen, unserer Abgrenzung und der Gleichgültigkeit
gegenüber den Anderen herauszutreten.“
Christsein bedeute nicht ein „Etikett“
zu haben, so der Papst.
„Ich frage euch: Seid ihr Christen dem Etikett
nach oder in Wahrheit? Jeder möge das für sich in seinem Inneren beantworten. Seien
wir niemals Christen dem Etikett nach. Sondern Christen in Wahrheit, und von Herzen!“
Ausgangspunkt
der päpstlichen Äußerungen war das Tagesevangelium dieses Sonntags. Jesus wird darin
gefragt, ob nur wenige Menschen das Heil erlangen. Er antwortet: „Bemüht euch mit
allen Kräften, durch die enge Tür zu gelangen; denn viele, sage ich euch, werden versuchen hineinzukommen,
aber es wird ihnen nicht gelingen.“