2013-08-23 11:35:46

Papst setzt sich für Aktionsplan gegen Menschenhandel ein


RealAudioMP3 Papst Franziskus ist die Bekämpfung des Menschenhandels ein großes Anliegen: Auf seinen Wunsch hin ist für November im Vatikan ein Treffen von Fachleuten geplant, um einen Aktionsplan gegen Menschenhandel und moderne Formen der Sklaverei vorzubereiten. Dies geht aus einer Mitteilung des Vatikan von Donnerstagnachmittag hervor.

Kongress im Vatikan
Der Kongress vom 2. bis zum 3. November wird von der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften und der Päpstlichen Akademie der Sozialwissenschaften in Zusammenarbeit mit dem Weltverband der Katholischen Medizinischen Vereinigungen organisiert. Der Kanzler der beiden Päpstlichen Akademien, Marcelo Sanchez Sorondo verurteilt Menschenhandel als „schreckliches Verbrechen“ gegen die Würde des Menschen. Nach Ansicht einiger Beobachter sei dieser Bereich mittlerweile die lukrativste kriminelle Einnahmequelle weltweit geworden, noch vor dem Drogen- und Waffenhandel. Sorondo erklärte weiter, dass es aufgrund des technischen Fortschritts aber auch neue Möglichkeiten zur Bekämpfung des Menschenhandels gibt. So könnten beispielsweise mit Hilfe einer DNA- Analyse verschwundene Kinder eindeutig ihren Familien zugeordnet werden.

Menschenhandel schon im II. Vatikanum verurteilt
Der Kanzler der beiden Päpstlichen Akademien erinnerte zudem daran, dass bereits das II. Vatikanische Konzil „Sklaverei, Prostitution, Mädchenhandel und Handel mit Jugendlichen, sodann auch unwürdige Arbeitsbedingungen, bei denen der Arbeiter als bloßes Erwerbsmittel und nicht als freie und verantwortliche Person behandelt wird“, als „Schande“ bezeichnet hatte, „die die menschliche Gesellschaft zersetzt, jene entwürdigt, die das Unrecht tun, und in höchstem Maße ein Widerspruch gegen die Ehre des Schöpfers ist “(vgl. Gaudium et Spes, 27). Der Selige Johannes Paul II. hatte später hinzugefügt, dass der Menschenhandel die Grundrechte aller Völker und Kulturen verletze. Das Thema sei auch im Kontext der Globalisierung wichtig: Es stelle eine schwere Bedrohung der einzelnen Nationen dar und sei darüber hinaus eine unaufschiebbare Frage der weltweiten Gerechtigkeit.

Sorondo nannte auch aktuelle Zahlen: Nach Angaben der UN-Büros für Drogen- und Verbrechensbekämpfung UNODC müssen jedes Jahr schätzungsweise 20,9 Millionen Menschen Zwangsarbeit leisten. Zwei Millionen Menschen werden dem UN-Bericht nach Opfer sexueller Ausbeutung und 20.000 Menschen fallen jährlich dem Organhandel zum Opfer.

(rv/kna 23.8.2013 sta)








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