Italien/Syrien: „Wir wissen nicht, was wahr ist, aber die Kinder leiden“
Die Nachrichten, Bilder
und Videos, die uns aktuell aus Syrien erreichen, sind so erschreckend und grausam
wie der Verdacht hinter ihnen: Die Assad-Truppen sollen Giftgas eingesetzt haben.
Nach Angaben der syrischen Opposition seien so am Mittwoch in einem Vorort von Damaskus
bis zu 1.300 Menschen getötet worden. Wie viele Menschen wirklich ums Leben kamen,
und ob die Vorwürfe stimmen, ist noch unklar, doch die Berichte lösten weltweit entsetzen
aus: Bundeskanzlerin Angela Merkel und zahlreiche weitere Staats- und Regierungschefs
äußerten sich besorgt und schockiert. Dass sie chemische Waffen eingesetzt hätten,
bestreiten beide Parteien; der UN-Sicherheitsrat fordert nach einer Krisensitzung
„Klarheit“ über die Ereignisse. Im Gespräch mit Radio Vatikan sagte der Präsident
von UNICEF Italien, Giacomo Guerra zu dem möglichen Giftgaseinsatz in Syrien:
„Auch
wir bei UNICEF bekommen hier viele verschiedene Nachrichten aus Syrien, und auch von
beiden Seiten. Da ist immer auch sehr viel Propaganda dabei. Wir haben unsere Mitarbeiter
vor Ort mobilisiert, um so viel wie möglich darüber zu erfahren, was dort passiert
ist.“
Auch wenn es bisher keine sicheren Informationen und Beweise für
den Einsatz von Giftgas in Syrien gibt, ist eines für das Kinderhilfswerk der Vereinten
Nationen klar: Unter dem Krieg leiden besonders die Kinder. Seit zwei Jahren dauert
der Konflikt in Syrien nun schon an und bisher ist keine Lösung in Sicht:
„Es
gab verschiedene Initiativen, auch auf internationaler Ebene, aber alles ist irgendwie
bei Oberflächlichkeiten stecken geblieben. Wir hoffen, dass das Thema wieder aufgegriffen
wird und wollen auch im September ein Treffen organisieren um die Probleme in Syrien
zu besprechen und die Lage der Kinder dabei wieder ins Zentrum zu rücken. Eines ist
aber sicher: Ohne die Hilfe der internationalen Gemeinschaft wird es schwierig sein,
vor Ort einzugreifen. Die Nachrichten, die uns von dort erreichen sind immer nur bruchstückhaft
und sehr gegensätzlich. Wir wissen nie, was wahr ist, aber wir wissen: Die Kinder
dort sterben weiter.“