Iran: Zehn Jahre Haft wegen Verbreitung von Bibeln
Wegen Verteilung von Bibeln ist ein vom Islam übergetretener Christ im Iran zu zehn
Jahren Haft verurteilt worden. Wie der vatikanische Pressedienst Fides am Dienstag
unter Berufung auf örtliche Beobachter berichtete, befand ihn ein Gericht in Teheran
für schuldig, mit dieser Aktion ein „Verbrechen gegen die Staatssicherheit“ begangen
zu haben. Der Verurteilte soll laut Prozessakten gestanden haben, 12.000 Bibeln im
Taschenbuchformat verteilt zu haben. Mohammed Hadi Bordbar habe nach seiner Taufe
in seiner Wohnung andere Gläubige zum Gebet versammelt und so gegen iranisches Gesetz
verstoßen. Die Polizei hatte in der Wohnung im vergangenen Dezember mehr als 6.000
Bibeln sowie weitere christliche Publikationen beschlagnahmt.
Fides berichtet
unter Berufung auf den christlichen iranischen Pressedienst „Mohabat News“ weiter,
ein ähnlicher Fall habe sich in Robat-Karim südlich von Teheran ereignet. Christliche
Menschenrechtsorganisationen kritisierten unterdessen einen wachsenden Druck des Iran
auf Christen, die vom Islam übertreten. Viele Kirchen, in denen Gottesdienste in der
persischen Sprache Farsi stattgefunden hätten, seien geschlossen worden, weil die
staatlichen Behörden das wachsende Interesse junger Iraner am Christentum als „Bedrohung“
sähen, beklagten die Nichtregierungsorganisationen „Barnabas Team“ und „Christian
Solidarity Worldwide“.