2013-08-21 09:18:38

Irak/Syrien: „Früher waren wir die Flüchtlinge“


RealAudioMP3 Aus Syrien fliehen nach Angaben des UNO-Flüchtlingshilfswerks UNHCR immer mehr Menschen in die Region Kurdistan im Nordirak. Seit Donnerstag hätten etwa 30.000 Personen den Grenzfluss Tigris passiert, teilte die Organisation am Dienstag in Genf mit. Allein am Montag seien mehr als 4.800 über die Grenze bei Sahela rund 120 Kilometer nordwestlich von Mossul gekommen. Neben internationalen Hilfsorganisationen sind vor allem die irakischen Christen an vordester Front bei der Unterstützung der Flüchtlinge. Das bestätigt gegenüber Radio Vatikan der Präsident von Caritas Irak und chaldäischer Weihbischof von Bagdad, Shlemon Warduni. Im Irak seien insgesamt bereits über 154.000 Flüchtlinge aus Syrien präsent.

„Die Christen im Irak helfen diesen Flüchtlingen, so gut sie können. Das ist aber nicht einfach, denn auch die Iraker selber leben unter einem sehr prekären Zustand. Die außergewöhnliche Situation in der gesamten Region führt dazu, dass Syrer zu uns kommen, obwohl der Irak große Schwierigkeiten hat. Vergessen wir nicht, bis vor wenigen Jahren war es genau umgekehrt.“

Unicef, das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, hat bereits angekündigt, dass es über 60.000 Liter Trinkwasser und darüber hinaus Lebensmittel für die syrischen Kinder zur Verfügung stellen wird, die in den Irak flüchten. Bei den Flüchtlingen handele sich mehrheitlich um Familien, so Warduni.

„Ich habe persönlich zusammen mit dem Patriarchen Louis I. Sako den Norden des Landes besucht, damit wir ein besseres Bild der Lage machen konnten. Wir haben rund 30 Familien getroffen, die bei irakischen Christen zu Gast sind. Es gibt im Norden des Iraks zwei Flüchtlingscamps und die kurdische Regierung versucht, das Beste zu machen.“

(rv 21.08.2013 mg)







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