Aus Syrien fliehen
nach Angaben des UNO-Flüchtlingshilfswerks UNHCR immer mehr Menschen in die Region
Kurdistan im Nordirak. Seit Donnerstag hätten etwa 30.000 Personen den Grenzfluss
Tigris passiert, teilte die Organisation am Dienstag in Genf mit. Allein am Montag
seien mehr als 4.800 über die Grenze bei Sahela rund 120 Kilometer nordwestlich von
Mossul gekommen. Neben internationalen Hilfsorganisationen sind vor allem die irakischen
Christen an vordester Front bei der Unterstützung der Flüchtlinge. Das bestätigt gegenüber
Radio Vatikan der Präsident von Caritas Irak und chaldäischer Weihbischof von Bagdad,
Shlemon Warduni. Im Irak seien insgesamt bereits über 154.000 Flüchtlinge aus Syrien
präsent.
„Die Christen im Irak helfen diesen Flüchtlingen, so gut sie können.
Das ist aber nicht einfach, denn auch die Iraker selber leben unter einem sehr prekären
Zustand. Die außergewöhnliche Situation in der gesamten Region führt dazu, dass Syrer
zu uns kommen, obwohl der Irak große Schwierigkeiten hat. Vergessen wir nicht, bis
vor wenigen Jahren war es genau umgekehrt.“
Unicef, das Kinderhilfswerk
der Vereinten Nationen, hat bereits angekündigt, dass es über 60.000 Liter Trinkwasser
und darüber hinaus Lebensmittel für die syrischen Kinder zur Verfügung stellen wird,
die in den Irak flüchten. Bei den Flüchtlingen handele sich mehrheitlich um Familien,
so Warduni.
„Ich habe persönlich zusammen mit dem Patriarchen Louis I. Sako
den Norden des Landes besucht, damit wir ein besseres Bild der Lage machen konnten.
Wir haben rund 30 Familien getroffen, die bei irakischen Christen zu Gast sind. Es
gibt im Norden des Iraks zwei Flüchtlingscamps und die kurdische Regierung versucht,
das Beste zu machen.“