Der Generalbischof der koptisch-orthodoxen Gemeinde in Deutschland, Anba Damian, sieht
hinter der Gewalt gegen Christen in Ägypten einen zentralen Plan. Die Ausschreitungen
seien nicht spontan, sondern von langer Hand vorbereitet, sagte er am Mittwoch im
Deutschlandfunk. Dahinter steckten „Islamisten und die Spitze der Muslimbruderschaft,
die es nicht aushalten, dass Christen das Recht haben wollen, miteinander auf demselben
Boden mit ihnen zusammenzuleben“.
Gewalt gegen Christen in Ägypten sei nicht
neu, aber in der gegenwärtigen Intensität „außergewöhnlich“, fügte der Bischof hinzu.
Seit Präsident Anwar as-Sadat 1971 Ägypten zu einem islamischen Staat deklariert habe,
erführen die Christen ununterbrochen Gewalt. „Und keiner der Täter wird bestraft.“
Unter
Präsident Hosni Mubarak seien Christen ihre Rechte „durch seine Gnade, nicht durch
die Kraft des Gesetzes“ zugestanden worden, so der Bischof weiter. Derzeit sei die
Übergangsregierung „sehr erschöpft“. Damian zeigte sich aber zuversichtlich, dass
„eine neue Verfassung, die die Rechte der Kopten im Heimatland Ägypten sichert, zu
einer Verbesserung der Lebensqualität führen kann“.