2013-08-20 11:02:07

Zentralafrikanische Rep.: 100.000 Kinder als Sklaven


RealAudioMP3 Etwa 100.000 Kinder in der Zentralafrikanischen Republik befinden sich einem Zustand der Versklavung. Das gab das Kinderhilfswerk „Save the Childern“ am Montag bekannt. Das afrikanische Land ist für seine politische Instabilität bekannt. Seit der Unabhängigkeit von Frankreich 1960 kennzeichnen mehrere Putschversuche, Militärrevolten und Staatsstreiche die Geschichte des Landes. Kinder gehörten bisher immer zu den größten Verlierern, wie die Leiterin von „Save the Children“-Zentralafrika, Maria Wangechi, gegenüber Radio Vatikan sagt.

„Die Kinder in diesem Land gehen nicht zur Schule. Sie werden eingeschüchtert oder sexuell missbraucht. Es gibt hier keine staatliche Einrichtung, die sich um das Wohl der Kinder kümmert. Falls sich dies nicht rasch ändern wird, dann werden wir ein großes Problem hier in Zukunft haben.“

Wangechi appelliert an die internationale Staatengemeinschaft, sich konkret – also finanziell und materiell – für die Zentralafrikanische Republik einzusetzen. Die Übergangsregierung sei nicht in der Lage, die anhaltende Gewalt zu beenden. Vor diesem Hintergrund wurde Übergangspräsident Michel Djotondia am Sonntag vereidigt. In 18 Monaten will er Wahlen zulassen.

„Organisationen wie ,Save the Children´ könnten helfen. Aber dazu müsste die UNO stärker als bisher, sich für den Frieden in dem Land einsetzen. Wir selber sind ja bereits vor Ort und kümmern uns um viele Kinder. Aber der ganze politische und soziale Kontext ist sehr schwierig für uns. Ich nenne nur einige Zahlen: 1,6 Millionen Menschen brauchen dringend Hilfe, 206.000 Leute sind auf der Flucht, davon befinden 60.000 in den benachbarten Ländern.“

Auch die UNO Notfallkoordinatorin Valerie Amos findet, dass die Zentralafrikanische Republik dringend Unterstützung brauche, berichtet die Deutsche Welle. Amos hat vor Kurzem das Land besucht und dem UNO-Sicherheitsrat ein Bericht vorgelegt. Ihr Fazit: Das Land laufe Gefahr, „komplett auseinanderzufallen“. Sie fordert eine Budgeterhöhung für Wasser- und Hygieneprojekte des Krisenlandes sowie Hilfestellungen für die Afrikanische Union (AU). Die AU will eine 3.500 Mann starke Friedenstruppe entsenden – fordert aber Unterstützung von den Vereinten Nationen.

UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon sieht ebenfalls dringenden Handlungsbedarf. Er hat dem Land weitere Sanktionen angedroht, falls Morden und Plündern nicht aufhören. Wie diese Sanktionen genau aussehen könnten und ab wann sie greifen sollen - darüber will der Sicherheitsrat erst noch beraten.

(rv/dw 20.08.2013 mg)







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