Brasilien will Einnahmen aus den Erdöl-Förderrechten künftig in Bildung und Gesundheit
fließen lassen. Staatspräsidentin Dilma Rousseff unterzeichnete laut brasilianischen
Medien vom Montag (Ortszeit) ein Gesetz, das 75 Prozent der Lizenzgebühren für das
staatliche Bildungssystem vorsieht. Den Angaben zufolge handelt es sich um eine Summe
von umgerechnet 35 Milliarden Euro für die kommenden zehn Jahre. Die Pläne sind eine
Reaktion auf die Sozialproteste im Juni, die sich unter anderem gegen Missstände im
Bildungs- und Gesundheitssektor richteten. Vergangene Woche verabschiedete das Abgeordetenhaus
das Gesetz für einen Sozialfonds, der mit Gebühren für die Förderung riesiger Ölvorkommen
vor Brasiliens Küste gespeist werden soll. Die Produktion soll 2014 beginnen. Ein
Teil der Einnahmen soll dem Gesetzentwurf zufolge sofort für Sozialmaßnahmen aufgewendet
werden, während parallel ein Kapitalstock aufgebaut wird. Später sollen nur noch die
Zinserträge dieses Fonds genutzt werden. Bis 2020 wird mit Einnahmen in der Größenordnung
von umgerechnet 21 Milliarden Euro gerechnet.