Papst Franziskus hat zum 1.025. Jubiläum der Christianisierung der Kiewer Rus die
Rolle des ökumenischen Dialogs betont. Die Feierlichkeiten bewiesen, dass „der Weg
zur vollen Einheit unter allen Jüngern Christi kein Luxus, sondern ein tiefes Bedürfnis“
sei, heißt es in einer am Sonntag in Kiew veröffentlichten Botschaft an die mit Rom
verbundene griechisch-katholische Kirche der Ukraine. Dieses Bedürfnis sei für eine
konsequente und wirksame Verkündigung der Botschaft Christi notwendig.
Die
„Taufe der Kiewer Rus“, dem Vorläuferreich Russlands, der Ukraine und Weißrusslands,
sei 988 im Rahmen der „ungeteilten Kirche“ erfolgt, erklärte Franziskus. Die Erinnerung
an die Christianisierung solle ein neuer Impuls für die Evangelisierung und Seelsorge
sein. Die Jubiläumsfeier sollte ein „Moment der Gnade für das ganze ukrainische Volk
sein und für alle Menschen, die dieses große Ereignis feiern, auch für die orthodoxen
Brüder“.
Die staatlichen Institutionen und die Bürger rief der Papst auf, sich
den heiligen Kiewer Großfürst Wladimir (960-1015) zum Vorbild zu nehmen. Dieser hatte
sich der Überlieferung nach am 28. Juli 988 taufen lassen und das Christentum zur
Staatsreligion erklärt. Franziskus rief zudem dazu auf, für die Einheit aller Christen
zu beten.
Die griechisch-katholische Kirche beging das Jubiläum in Kiew an
diesem Wochenende. Die orthodoxen Christen hatten die „Taufe der Rus“ bereits Ende
Juli gefeiert.