China:Katholische Untergrundkirche nach wie vor in schwieriger Situation
Die etwa 12 Millionen
Katholiken in China sind nach wie vor in einer schwierigen Situation. Das wurde erneut
deutlich, als vor kurzem ein Priester der sogenannten katholischen Untergrundkirche
verhaftet wurde. Zur Erläuterung: Von der Regierung in Peking akzeptiert wird nur
die „Patriotische Vereinigung“, also die regimetreuen Katholiken, die sich vergleichsweise
unabhängig von Rom verhalten. Pater Anton Weber vom China-Zentrum St. Augustin sagte
im Münchner Kirchenradio über die Situation der romtreuen Untergrundkirche:
„Ziel
der Regierung ist eben, diese Untergrundkirche aufzulösen, auszurotten ist etwas zu
stark. Aber es wird alles versucht, diese aufzulösen. Das gelingt ihnen bis jetzt
nicht, weil sie eben sehr schwer zu fassen sind, weil sie sich im Untergrund bewegen.
Das haben Sie ja gesehen: Um vier Uhr morgens ist der Mann festgenommen worden. Und
die zu bewegen, sich der offiziellen Kirche anzuschließen, ist sehr schwierig und
ist bis jetzt nicht gelungen. Und der Kern der ganzen Sache ist die Unabhängigkeit
von Rom. Da können die nicht mitmachen.“
Und dennoch gibt es aktuell Hoffnungen,
dass sich das Verhältnis zwischen dem Heiligen Stuhl sowie dem Regime in Peking entspannt
und dass sich damit auch die Situation der Katholiken in der Untergrundkirche verbessert.
Pater Weber zur Frage, wie die chinesische Regierung Papst Franziskus sieht:
„Die
Reaktion der Regierung bzw. von Peking ist relativ positiv gewesen. Man hat ihm keine
Fehler vorgeworfen. Auch die Amtseinführung von Papst Franziskus: Dass da der Präsident
von Taiwan, der Republik of China, hingegangen ist, was früher eine sehr scharfe Reaktion
hervorgerufen hätte, ist einigermaßen milde gelaufen. Deshalb hat man eine Hoffnung,
dass sich doch etwas Gutes entwickelt und dass sich diese Pattsituation, die festgefahrenen
Standpunkte, die jetzt da herrschen, allmählich auflösen.“