2013-08-06 14:00:29

Ägypten: Unterstützung durch westliche Politiker umstritten


RealAudioMP3 Viele westliche Politiker wollen bei der Lösung der politischen Krise in Ägypten mithelfen. So rief beispielsweise der deutsche Außenminister Guido Westerwelle in Kairo zu Ruhe und Mäßigung auf. Dieses Engagement wird aber nicht nur begrüßt: Pater Rafik Greiche von der melkitischen Kirche in Kairo berichtet gegenüber Radio Vatikan, dass viele Ägypter – unabhängig von ihrer religiösen Zugehörigkeit – dieses Engagement durchaus skeptisch sehen:

„Um ehrlich zu sein: Wir wissen nicht recht, was das Ergebnis der vielen Gespräche von Politikern aus Europa, aus Afrika, aus aller Welt sein soll. Die Ägypter sind nicht glücklich mit diesem Kommen und Gehen, und sie sind nicht einverstanden mit den Positionen der Amerikaner und vielleicht auch einiger europäischer Staaten. Sie machen sich Sorgen um die Zukunft. Aber gleichzeitig sehen die Ägypter - auch die Muslime - es als ein Wunder an, dass die Muslim-Bruderschaft ihre Macht verloren hat."

Zur melkitischen Kirche gehören etwa 1.6 Millionen Gläubige vor allem im Nahen Osten, aber auch in Süd- und Nordamerika sowie Australien. Sie ist mit Rom uniert. Zur aktuellen Situation in Ägyptens Hauptstadt Kairo berichtet Pater Greiche:

„Die Protestierer halten sich nach wie vor auf zwei großen Plätzen auf, in Kairo und in Gizeh, nahe der Universität. Sie halten die Menschen davon ab, zur Arbeit zu gehen. Auch in den Dörfern außerhalb Kairos gibt es erhebliche Unruhen. In Sohag wurde versucht, eine Kirche anzuzünden und die Kopten, die dort kleine Geschäfte haben, zu provozieren.“

Pater Greiche hofft, dass dennoch Lösungen für die schwierige Situation gefunden werden können und es zu keiner weiteren Eskalation kommt.

(rv 06.08.13 mch)










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