Griechenland: Orthodoxe Kirche greift dem Staat unter die Arme
Die griechisch-orthodoxe Kirche greift dem finanziell geschwächten Staat unter die
Arme. Premierminister Antonis Samaras kündigte die Gründung einer kirchlichen Immobiliengesellschaft
an. Ziel ist es, Profite zu erzielen, die sich Staat und Kirche je zur Hälfte teilen
werden. Die orthodoxe Kirche ist nach dem Staat der größte Grundbesitzer in Griechenland;
die Güter sollen aber nicht enteignet werden. Investoren aus Russland, Qatar und den
USA hätten bereits Interesse angemeldet. Schon im Oktober 2009 hatte das griechische
Kirchenoberhaupt Erzbischof Hieronymus ein solches Angebot unterbreitet, ohne von
der damaligen Regierung eine Antwort zu erhalten. Zuletzt war die Kirche wegen ihrer
Steuerprivilegien unter Druck geraten. Seit vier Jahren leidet das Land unter einer
der schwersten Wirtschaftskrisen ihrer Geschichte.