Australien: Kirche kritisiert Abschiebung von Asylsuchern
Das Land hat nach der Verschärfung seiner Asylpraxis eine erste Gruppe von Flüchtlingen
nach Papua-Neuguinea ausgeflogen. Laut australischen Medienberichten vom Donnerstag
wurden 40 männliche Asylsuchende, vor allem Afghanen und Iraner, von den zu Australien
gehörenden Weihnachtsinseln in ein Lager auf der papua-neuguineischen Insel Manus
gebracht. Einwanderungsminister Tony Burke sagte, dieses Vorgehen stelle sicher, dass
„Menschenhändler kein Produkt mehr zu verkaufen“ hätten. Australiens Premierminister
Kevin Rudd und Papua-Neuguineas Regierungschef Peter O'Neill hatten am 19. Juli vereinbart,
in Australien ankommende Bootsflüchtlinge für die Dauer ihres Asylverfahrens auf der
zu Papua Neuguinea gehörenden Insel Manus unterzubringen. Bei einem positiven Asylbescheid
sollen sie nach Papua-Neuguinea umgesiedelt werden. Als Teil der Vereinbarung zahlt
Australien umgerechnet fast 340 Millionen Euro für Infrastrukturmaßnahmen in Papua-Neuguinea.
Die Bischofskonferenzen von Australien und Papua-Neuguinea hatten das Abkommen
als eine falsche Abschreckungsstrategie kritisiert. Sie verwiesen zudem auf einen
Bericht des UNO-Flüchtlingshochkommissariats, wonach die Aufenthaltsbedingungen in
Manus nicht den internationalen Schutzbestimmungen entsprechen.