Kardinal Christoph Schönborn will sich weiter für jene pakistanischen Votivkirchenflüchtlinge
einsetzen, die nun in ihr Heimatland abgeschoben werden sollen. Das hat er im Ö1-Morgenjournal
am Dienstag angekündigt. Er sei über die Abschiebungen persönlich sehr traurig und
hätte auf ein humanitäres Bleiberecht gehofft, so der Kardinal, der sich derzeit in
Brasilien aufhält. Die rechtlichen Schritte, die zur Abschiebung führten, seien im
einzelnen wohl alle korrekt gemacht worden „und es braucht Gesetze“, so Schönborn,
aber: „Mit tut es menschlich weh, weil wir die Menschen wirklich kennengelernt haben
und wissen, sie sind nicht hier hergekommen aus Jux und Tollerei, sondern schlicht,
weil sie Angst um ihr Leben haben.“ Die Kirche stehe voll und ganz zur Rechtsstaatlichkeit
Österreichs, „aber es gibt auch noch etwas Anderes“, so der Kardinal.
Er hoffe
nun, dass es den Abgeschobenen möglich sein wird, in Pakistan eine neue Existenz aufzubauen.
Über die Kirche und die Caritas in Pakistan werde man versuchen, dass sie „den Schutz
weiter bekommen, den wir ihnen versprochen haben und dann doch nicht durchhalten konnten“.
Er hätte gehofft, dass es für diese Flüchtlinge ein humanitäres Bleiberecht gegeben
hätte, so Schönborn. Der Wiener Erzbischof hat seinen Standpunkt auch bereits persönlich
Innenministerin Johanna Mikl-Leitner in einem Telefongespräch mitgeteilt, wie er im
Ö1-Interview sagte.