USA: „Bei Zuwanderungsgesetz geht es um Zukunft der Katholiken“
Die katholische Kirche reagiert mit Vorbehalt auf die Reform des Zuwanderungsgesetzes.
Sollte keine neue Regelung eingeführt werden, so würden rund ein Viertel der illegalen
Zuwanderer nicht die notwendigen Voraussetzungen für einen Aufenthalt haben. Das ergab
eine Studie des US-amerikanischen Kongresses am Montag bekannt. Deshalb hatte vor
wenigen Wochen der Senat ein Reformgesetz gebilligt, dass die Legalisierung für Zuwanderer
vorsieht, die sich bisher ohne Dokumente im Land aufhalten. Die Billigung durch die
Abgeordnetenkammer scheiterte bisher am Widerstand der Republikaner. Für den Erzbischof
von Los Angeles, José H. Gomez, sei eine Verschärfung der Gesetze aus Sicht der katholischen
Kirche eine Katastrophe. Erzbischof Gomez ist Präsident der bischöflichen Kommission
für Migranten. „Gerade als katholische Kirche sind wir an der Debatte über die Zuwanderung
interessiert, es geht um die Zukunft der Kirche und der katholischen Bevölkerung“,
zitiert ihn der Fidesdienst. Es stünden vor allem Mexikaner und Lateinamerikaner im
Mittelpunkt der Debatte, so Gomez. „Millionen von Menschen, über deren Schicksal unsere
Politiker entscheiden sollen, sind größtenteils Katholiken“, so der Erzbischof. „Die
Kirche kümmert sich nicht um die Herkunft ihrer Gläubigen, sondern rechnet deren Zahl
auf der Grundlage der Taufen.“ Allein in Los Angeles gebe es zum Beispiel durchschnittlich
rund 84.000 Geburten pro Jahr. Bei den meisten handelt es sich um Kinder aus hispanischen
Zuwandererfamilien und anderen ethnischen Minderheiten.