„Stark ohne Gewalt“ und die „Fazenda da Esperanca“ auf dem 28. Weltjugendtag
Von der Straße auf
die Bühne des Weltjugendtages steigen in Rio am Samstagabend bei der großen Gebetsvigil
mit dem Papst die Künstler des Musicals „Streetlight“, das die wahre Geschichte von
Charles Derrick Moats, eines Jungens mit afrikanischen Wurzeln im Chicagoer Ghetto
der 50er und 60er Jahre erzählt. Eine Geschichte um Kriminalität und Drogen, Rassismus
und Entwurzelung, und über die Kraft des Glaubens und der Hoffnung – fetzig inszeniert
im Rock- und Hiphop-Stil.
Die Story um den afroamerikanischen Jungen Derrick
Moats ist den jungen brasilianischen Tänzern, Musikern und Schauspielern auf den Leib
geschrieben: Die Teilnehmer des Projektes, das von der Band der Fokolar-Bewegung „Gen
Rosso“ auf die Beine gestellt wurde, haben Drogensucht, Gewalt, Rassismus und Missbrauch
am eigenen Leib erfahren; sie spielen sich sozusagen selbst. Auf dem Weltjugendtag
sind Szenen des Musicals bei der Gebetswache an diesem Samstagabend (Ortszeit) mit
dem Papst zu sehen, die als atmosphärischer Höhepunkt des Weltjugendtages gilt. Die
Vigil war wegen Schlechtwetter vom „Campus Fidei“ auf den Strand von Copacabana verlegt
worden.
In das „Streetlight“-Musical sind neben Jugendlichen der „Fazenda
da Esperanza“ auch junge Leute involviert, die durch den Hilfsverein für Strafgefangene
APAC, die „Mundo Novo Sem Drogas“-Bewegung, das Jugendprojekt „Casa do Menor de Nova
Nova Iguaçu“ (RJ), das Projekt „Canção Nova“ und die Shalom-Gemeinschaft betreut werden
– alles kirchliche und zivilgesellschaftliche Initiativen, die den Weltjugendtag dazu
nutzen, denjenigen eine Stimme zu geben, die an den Rändern der Gesellschaft stehen.
Die Station des Musicals auf dem Weltjugendtag ist Abschluss einer Tour durch
ganz Brasilien: „Gen Rosso“ trat mit dem Stück, das bis heute über 1.000 junge Leute
aus sechs Städten mitgestalteten, in Aparecida, Sao Paulo, Belo Horizonte, St. Louis,
Aracaju und Fortaleza auf. Gefördert wird die Initiative durch das Projekt „Stark
ohne Gewalt“ des Mannheimer Vereins „Starkmacher“, die das friedliche Engagement für
gerechtere und menschlichere Bedingungen in der brasilianischen Gesellschaft unterstützen
will.