2013-07-23 08:19:35

Australien: Bischöfe kritisieren neues Flüchtlingsabkommen


Ein Flüchtlingsabkommen der australischen Regierung mit Papua-Neuguinea stößt bei den katholischen Bischöfen Australiens auf Kritik. „Das Umsiedlungsprogramm geht von der Voraussetzung aus, dass es für Menschen, die vor Verfolgung fliehen, falsch ist, in Australien Asyl zu suchen“, sagte Bischof Gerard Hanna, Mitglied der Kommission für Migranten und Flüchtlinge in der Australischen Bischofskonferenz, laut deutscher katholischer Nachrichtenagentur KNA am Montag. Nach der aktuellen Rechtslage werden in Australien ankommende Bootsflüchtlinge für die Dauer ihres Asylverfahrens auf der zu Papua Neuguinea gehörenden Insel Manus interniert. Bei einem positiven Bescheid sollen sie nach Papua-Neuguinea umgesiedelt werden. Ein entsprechendes Abkommen hatten Australiens neuer Premierminister Kevin Rudd und Papua-Neuguineas Regierungschef Peter O'Neill am Freitag vergangener in Brisbane unterzeichnet.

„Falls sie als tatsächliche Flüchtlinge anerkannt werden, werden sie in Papua-Neuguinea angesiedelt“, sagte Rudd. Im Gegenzug versprach er langfristige Hilfen für Papua-Neuguinea. Mit der verschärften Asylpolitik will Australien Wirtschaftsflüchtlinge abschrecken und Schleppern das Handwerk legen, die Bootsflüchtlinge illegal nach Australien bringen. Rudd lobte Papua-Neuguinea als „aufstrebende Volkswirtschaft“ und eine „robuste Demokratie“.

Bischof Hanna forderte eine Asylpolitik, in deren Zentrum die „Würde des Menschen“ und die Hilfe für Verzweifelte stehen sollten. Zudem sei Papua-Neuguinea als armes Land mit der Aufnahme von Flüchtlingen überfordert. Die australischen Bischöfe teilten die Sorge der Bischofskonferenz von Papua-Neuguinea und den Solomonen, dass die Inhalte des Flüchtlingsabkommens „jenseits ihrer wirtschaftlichen Möglichkeiten“ lägen, betonte Hanna.

(kap 23.07.2013 mg)







All the contents on this site are copyrighted ©.