Bild-Korrespondent: „Beim Papst muss man sich auf Überraschungen gefasst machen“
Papst Franziskus ist
den ganzen Montag über im Flugzeug nach Brasilien unterwegs – über zwölf Stunden Flugzeit
liegen für den Papst und seine Begleitung zwischen Rom und Rio. Zeit, die auch für
Begegnungen mit Journalisten genutzt wird. Ein Veteran vergangener Papstreisen ist
der Bild-Zeitungs Redakteur Albert Link. Im Gespräch mit Radio Vatikan geht Link auf
die Erwartungen an diese Reise nach Südamerika ein.
„Ich denke, dass man
bei Franziskus auf Überraschungen – nicht nur während des Fluges, sondern während
der gesamten Reise – vorbereitet sein sollte, in einem durchaus positiven Sinn. Er
wird ausbrechen aus den Routinen, die sich entwickelt haben, was ja auch in einer
Form zu einem Markenzeichen geworden ist.“
Während des Fluges nach Rio
wird es keine „klassische“ fliegende Pressekonferenz mehr geben, wie man es unter
Benedikt XVI. gewohnt war. Vielmehr wird Franziskus mit den mitfliegenden Passagieren
kurze persönliche Gespräche führen.
„Auf der anderen Seite glauben Außenstehende,
es gäbe möglicherweise eine Beziehung auf Augenhöhe zwischen begleitenden Journalisten,
den sogenannten Vaticanisti und dem Heiligen Vater. Dem ist natürlich nicht so. Es
gibt auch tatsächlich von Papst Franziskus eine gewisse Scheu, die aus der Vergangenheit
stammt. Er ist kein Kardinal gewesen, der sich oft für Interviews zur Verfügung gestellt
hat, der in die Fernsehstudios gegangen wäre.“
Jede Papstreise sei besonders:
diesmal ist es sicherlich die Tatsache, dass es sich um die erste große Reise des
Papstes „vom anderen Ende der Welt“ handelt, so Link. Das gelte aber auch für die
begleitenden Journalisten, auch jene, die bereits seit längerer Zeit das Geschehen
rund um den Papst verfolgen.
„Natürlich ist da wieder ein bisschen das Gefühl
wie bei der ersten Reise: Alles neu, was wird? Was macht man richtig? Was macht man
falsch? Dieses Gefühl haben alle. Und weil die Pause seit der letzten Pastoralreise
von Benedikt XVI. im September; so lange war, gibt es auch unter den Kollegen eine
große Vorfreude auf diese erste Reise nach Rio de Janeiro.“