Malaysia: Berufungsverfahren zu „Allah“-Verwendung
Neues Kapitel im Rechtsstreit zwischen der katholischen Kirche und der malaiischen
Regierung über die Benutzung des Begriffs „Allah“ durch Christen: Die katholische
Kirche hat einen Antrag auf Annullierung des von der Regierung 2009 auf den Weg gebrachten
Berufungsverfahrens eingereicht. Das berichtet der vatikanische Pressedienst Fides
an diesem Donnerstag. Das zuständige Gericht hatte der katholischen Kirche 2009 die
Benutzung des Begriffs erlaubt. Nun soll es ein Berufungsverfahren vor dem Hohen Gericht
geben, berichtet Fides.
Christen erheben Anspruch auf die Benutzung des Begriffs
„Allah“, weil 60 Prozent der praktizierenden malaiischen Christen die Sprache „Bahasha
Malaysia“ sprechen. In der Sprache der Einheimischen gibt es keinen anderen Namen
für Gott als „Allah“. Von den insgesamt 28 Millionen Einwohnern Malaysias sind 10
Prozent Christen und 61Prozent Muslime. Auf Druck ultrakonservativer malaiisch-muslimischer
Organisationen will Malaysias Regierung ein Allah-Verbot für Christen durchsetzen.
Der Vatikanbotschafter in Malaysia, Erzbischof Joseph Marino, hatte zuletzt das Recht
der malaysischen Christen verteidigt, in ihren Schriften in der Landessprache Gott
mit der arabischen Bezeichnung zu übersetzen. Das hatte zu Protesten radikaler islamischer
Organisationen geführt.