Frankreich: Still und leise wird die Embryonenforschung erlaubt
Das Parlament in Paris
hat ein Gesetz erlassen, dass die Forschung an Embryos erlaubt. Die Bischöfe Frankreichs
sind empört, denn es gab ihrer Meinung nach „gar keine parlamentarische Diskussion“
dazu. Die Erlaubnis für Embryonenforschung sei „still und leise“ eingeführt worden.
Der Erzbischof von Rennes, Pierre d´Ornellas, ist bei der französischen Bischofskonferenz
für bioethischen Themen zuständig. Er sagt im Gespräch mit Radio Vatikan, dass dieses
Gesetz aus parteitaktischen Gründen zustande kam.
„Es war so, dass die Sozialisten,
die die Mehrheit im Parlament haben, der Opposition zeigen wollten, dass sie geeint
sind. Es ging also nicht um das Gewissen des einzelnen Politikers, sondern um rein
parteipolitische Hintergedanken. Es gab überhaupt keine Diskussionen. Plötzlich kam
ein Gesetz zustande, dass sofort zur Abstimmung stand. Es wurde auf Kosten des ungeborenen
Lebens gemacht.“
Die katholische Kirche habe keine Angst vor einer breiten
Debatte über Embryonenforschung, fügt Bischof d´Ornellas an. Auf andere Meinungen
hören und Nachdenken sei notwendig und christlich, so der Bioethik-Fachmann der Bischofskonferenz.
„Es
geht aber um das menschliche Ökosystem. Wenn wir das Leben nicht respektieren, dann
schlägt die Natur gegen uns. Die Wissenschaft kann nicht die Politik leiten und für
ihre Zwecke missbrauchen. Der Staat muss stattdessen das Ökosystem des menschlichen
Lebens schützen. Ökologie in diesem Sinne bedeutet, die Würde des Menschen vollumfänglich
zu respektieren.“