D: Caritas warnt vor Ausweitung der Gewalt in Syrien
Die Aufrüstung der syrischen Bürgerkriegsparteien würde eine „Eskalation der Gewalt“
mit sich bringen. Mit diesen Worten warnt Caritaspräsident Peter Neher an diesem Mittwoch
vor Waffenlieferungen in das syrische Bürgerkriegsgebiet. Waffenlieferungen seien
nicht kontrollierbar, so Neher. Er sprach bei der Jahrespressekonferenz von Caritas
International, dem Hilfswerk des katholischen Verbandes. Der Caritaspräsident bezeichnete
den syrischen Bürgerkrieg als eine der „größten humanitären Katastrophen der zurückliegenden
zehn Jahre“. Jeden Monat würden rund 5.000 Menschen sterben. Kranke und Verwundete
könnten nur unter Lebensgefahr behandelt werden. Die Caritas fordert daher Waffenruhe
und „humanitäre Korridore“, um die Nothilfe fortsetzen zu können. In seiner Jahresbilanz
wies Neher zudem darauf hin, dass Caritas International im Jahr 2012 einen massiven
Spendeneinbruch verzeichnete. Ursache dafür sei, dass bei Naturkatastrophen deutlich
mehr gespendet würde als für Kriegsopfer. Im vergangenen Jahr habe es aber vor allem
von Menschen verursachte Katastrophen gegeben. 2012 standen der Hilfsorganisation
46,8 Millionen Euro zur Verfügung. Gefördert wurden 731 Hilfsprojekte in 84 Ländern.
14,7 Millionen Euro der Gesamtsumme stammten von Spendern; das waren 17,2 Millionen
Euro weniger als im Vorjahr.