2013-07-16 13:32:22

Weltjugendtag: Ablass ist kein Automatenkaffee


Der Vatikan hat die Voraussetzungen für den Erhalt eines Ablasses während des Weltjugendtages in Rio de Janeiro präzisiert. Für Nichtanwesende reiche es nicht aus, einfach die Botschaften des Papstes zu lesen, online eine Messe des Weltjugendtages anzuschauen oder den Besuch des Papstes in Brasilien via Live-Streaming zu verfolgen, sagte der vatikanische Medienverantwortliche, Erzbischof Claudio Maria Celli, der Tageszeitung „Corriere della Sera“ in der Dienstagsausgabe. Einen Ablass erhalte man nicht „wie einen Kaffee am Automaten“, so der Präsident des päpstlichen Medienrates. Entscheidend für den Erhalt eines Ablasses sei, dass die Nutzung der neuen Medien „geistliche Früchte im Herzen jeden Einzelnen“ hervorbringe.

Der Vatikan hatte in der vergangenen Woche mitgeteilt, dass Franziskus zum Weltjugendtag in Rio vom 23. bis zum 28. Juli auch jenen einen vollkommenen Ablass gewähre, die das Treffen über die Neuen Medien verfolgten. Es war das erste Mal, dass die Möglichkeit eines Ablasses auf die Nutzer solcher Medien ausgedehnt wurde. Ein vollständiger Ablass ist nach dem Katechismus der Katholischen Kirche „Erlass einer zeitlichen Strafe vor Gott für Sünden, die hinsichtlich ihrer Schuld schon getilgt sind“. Das heißt, er tilgt nicht die Sünden selbst; er läutert von deren schädlichen Folgen für die Gemeinschaft und den Betreffenden. Diese werden in der katholischen Kirche als „zeitliche Sündenstrafen“ bezeichnet. Voraussetzung für die Wirksamkeit eines Ablasses ist der Empfang des Bußsakraments, der Kommunion sowie ein Gebet in der Meinung des Papstes.

(corriere della sera/kna 16.07.2013 mg)







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