Der vatikanische Botschafter Nuntius Joseph Marino bestreitet, sich in islamische
Angelegenheiten eingemischt zu haben. Der Außenminister von Malaysia hatte Marino
am Donnerstag in sein Ministerium bestellt. Wie der Nachrichtendienst ap mitteilte,
habe Marino gesagt, seine Kommentare seien nicht der Versuch gewesen, in interne Angelegenheiten
einzugreifen. Bereits vergangenen Freitag hatte eine Koalition radikaler islamischer
Gruppen von der Regierung gefordert, den Nuntius wegen „Einmischung in islamische
Angelegenheiten“ aus dem Land „zu jagen“. Sie forderten, der Papstbotschafter müsse
binnen einer Woche seine Äußerungen zum Verbot der Verwendung des Wortes Allah durch
Christen zurückziehen. Nuntius Marino hatte in einem Interview das Recht der malaysischen
Christen verteidigt, in ihren Schriften in der Landessprache das Wort Gott mit der
arabischen Bezeichnung „Allah“ zu übersetzen.