2013-07-14 11:52:33

Papst: „Möge Zeugnis meiner Vorgänger für euch Ermutigung sein“


RealAudioMP3 Bei den Menschen von Castel Gandolfo sein, und sei es nur für einen halben Tag – Papst Franziskus ist an diesem Sonntag im päpstlichen Sommersitz eingekehrt, wo tausende Pilger und Besucher ihn stürmisch begrüßten. Wohl besonders enthusiastisch, denn es war ja nur ein Kurzbesuch: Anders als sein Vorgänger ist Franziskus mit Beginn der römischen Sommerferien nicht in das malerische Städtchen am Albaner See gezogen, sondern wohnt weiterhin im vatikanischen Gästehaus Santa Marta. Seine Worte an die Bürger von Castel Gandolfo, die Bediensteten der päpstlichen Residenz, die Pilger und versammelten Autoritäten waren dennoch herzlich:

„Ich bin hierhergekommen, um einen Tag der Begegnung mit den Bürgern von Castel Gandolfo, mit den Pilgern und mit allen Besuchern zu verbringen, die zu recht diesen Ort lieben, durch seine Schönheit ergriffen sind und einen Moment der Ablenkung finden. Ich bin jedoch auch gekommen, um euch, die ihr in diesen päpstlichen Villen arbeitet, meinen Dank für euer kostbares Wirken auszudrücken. Und mit euch grüße ich und danke euren Familien (…).“

Ein einziges Mal war Franziskus nach Amtsantritt nach Castel Gandolfo gereist: zum historischen Treffen mit dem emeritierten Papst Benedikt XVI. – eine Begegnung, die Geschichte schrieb: „Zwei Päpste“ in brüderlicher Umarmung und gemeinsamem Gebet. Franziskus schätzt Benedikt sehr – das hat er mehrfach bewiesen, und da durfte eine Würdigung auch an diesem Sonntag nicht fehlen, ebenso wie ein Gedenken an den Vorvorgänger Johannes Paul II., der – wie Franziskus selbst in diesen Tagen entschied – auf dem Weg zur Heiligsprechung ist.
„In diesem Moment gehen meine Gedanken zum seligen Johannes Paul II. und zu Benedikt XVI., die es liebten, einen Teil der Sommerzeit in dieser päpstlichen Residenz zu verbringen. Viele von euch haben sie treffen und empfangen können und erinnern sie gut. Möge ihr Zeugnis euch immer eine Ermutigung bei der täglichen Treue Christi gegenüber sein und bei der beständigen Anstrengung, ein Leben in Übereinstimmung mit den Anforderungen des Evangeliums und den Lehren der Kirche zu führen.“

Der Bischof von Albano, Marcello Semeraro, inspirierte sich in seinem Grußwort an der Idylle des Ortes, um dem Papst die Zuneigung der gesamten Diözese zu zeigen:

„Heiliger Vater, das Gebiet unserer Diözese umarmt geografisch gesehen den Komplex der päpstlichen Villen. Und so, ja mit noch mehr Zuneigung, möchten wir Sie heute umarmen!“

Die Bürgermeisterin von Castel Gandolfo, Milvia Monachesi, würdigte die vom Papst gelebte Barmherzigkeit, die für Jorge Mario Bergoglio ein Schlüsselbegriff ist. An die Stadtführung gerichtet rief der Papst in seiner Ansprache zu Solidarität gegenüber Personen und Familien in Schwierigkeiten aufgerufen. Milvia Monachesi griff das Thema in ihrem Grußwort auf.

„Jedes Ihrer Worte ist für uns Quelle tiefer Reflexion und kostbarer Lehren: mit persönlichem Beispiel konkretisieren Sie Werte wie Barmherzigkeit, Zärtlichkeit, Solidarität: mit Einfachheit und Nachdruck zeigen Sie uns den Weg. Danke Heiliger Vater, für die große Anstrengung, die Sie auf die Erleuchtung unserer Gewissen und unserer Seelen in einem Moment von so großer Dunkelheit verwenden.“

In der päpstlichen Sommerresidenz Castel Gandolfo arbeiten 55 Angestellte, von denen sich die Hälfte um die Gartenanlagen kümmert. Franziskus begrüßte sie am Ende seiner Ansprache noch persönlich. Er war am frühen Sonntagmorgen mit dem Auto vom Vatikan aus aufgebrochen. Die Rückkehr in den Vatikan ist nach dem Angelus-Gebet und einem gemeinsamen Mittagessen mit den Jesuiten der Vatikanischen Sternwarte „Specola Vaticana“ für den frühen Nachmittag vorgesehen.

(rv 14.07.2013 pr)








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