Brasilien: Straßenkinder freuen sich auf Franziskus
In Brasilien schreiten
die Vorbereitungen für den Papst-Besuch weiter voran: Nur noch wenige Tage, dann wird
Franziskus das Land besuchen. Vom 22. bis zum 28. Juli reist er zum Weltjugendtag
nach Rio de Janeiro um sich mit jungen Leuten aus aller Welt zu treffen. Bei den Jugendlichen,
die am Rande der Gesellschaft stehen, wird Franziskus – der immer wieder betont, wie
wichtig es ist, auch in die Peripherie zu gehen –schon erwartet. Dies berichtet Pater
Renato Chiera, der mit Straßenkindern in Rio arbeitet und dort die „Casa do menor“
gegründet hat, im Gespräch mit Radio Vatikan:
„Alle sind voller Erwartung
und wir wären sehr glücklich, wenn der Papst in seiner Zeit in Brasilien auch diese
Jugendlichen und jungen Erwachsenen treffen könnte – die, die ausgeschlossen sind,
die quasi unsichtbar sind, im ,Drogenland’ leben und in Rauschgiftschmuggel verstrickt
sind, um etwas zu zählen, um sich wertvoll zu fühlen und gesehen zu werden. Wir hoffen
deshalb sehr, dass es irgendwie eine Möglichkeit gibt, dass der Heilige Vater – der
die Jugend liebt und ein offenes Herz hat – bei seinem Besuch in Brasilien auch Gelegenheit
hat, diese jungen Leute zu treffen. Wir träumen davon, dass einige der Straßenkinder
aus unserer ,Casa do menor’, die genau dieser Teil der Jugend sind, die nicht geliebt
wird und ausgeschlossen ist, dass sie den Papst einmal umarmen können.“
Dass
Franziskus tatsächlich die Straßenkinder der ,Casa do menor’ trifft, ist eher unwahrscheinlich;
jedenfalls steht bei seinem Besuch in Rio kein Abstecher zu dem Haus auf seinem offiziellen
Programm. Straßenkinder könnte der Papst aber auch woanders treffen: zum Beispiel
am 25. Juli beim Besuch eines Armenviertels in Rio. Franziskus predigt nicht nur davon,
die ,Ränder der Gesellschaft’ aufzusuchen, er geht auch selbst hin. Das gilt übrigens
auch für seinen Vorgänger, so besuchte Benedikt XVI. bei seiner Brasilienreise 2007
drogenabhängige Jugendliche auf der „Fazenda da Esperança“ (Hof der Hoffnung). Pater
Chiera kann sich noch gut daran erinnern:
„Ich habe damals zum Gründer der
Fazenda, Pater Hans Stapel (Anmerkung der Redaktion) gesagt: , organisiert das doch,
dass der Papst sich mit den Jugendlichen trifft, dass sie zu ihm können, ihn umarmen
können…’ Das hat auch dem Heiligen Vater gut getan. Wir hoffen jetzt, dass auch unsere
Straßenkinder diese Möglichkeit haben, vielleicht bei einer Messe, oder während seiner
Ankunft… nur eine Umarmung! Jesus würde zu ihnen gehen; Er sucht die ausgeschlossenen,
und wir wären sehr glücklich, für unsere Jugendlichen und für Franziskus wenn sie
sich treffen könnten. Wenn man den Papst sieht, wie er diese jungen Leute umarmt und
wie sie ihn umarmen, dann ist das ein Bild, das die ganze Welt berührt!“